www.proge.at

Längst beschlossene Angleichung neuerlich verschoben

PRO-GE und vida einig: Skandalöse Vorgangsweise zulasten von ArbeiterInnen
Am 26. Mai wurde von ÖVP und Grünen im Nationalrat ein Initiativantrag eingebracht, mit dem die Angleichung der Kündigungsfristen von ArbeiterInnen und Angestellten um weitere drei Monate verschoben werden soll. Anstatt am 1. Juli 2021 soll die Angleichung mit 1. Oktober 2021 erfolgen. „Was sich bereits die letzten Monate abgezeichnet hat, wird nun Realität. Die Regierungsparteien haben einen weiteren Kniefall vor der Wirtschaft gemacht, den die Arbeiterinnen und Arbeiter nun bitter bezahlen müssen“, sagen der Vorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Rainer Wimmer und Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. Während das Angestelltengesetz bei Kündigung durch den Dienstgeber Fristen von mindestens sechs Wochen vorsieht, können ArbeiterInnen im Extremfall innerhalb weniger Tage gekündigt werden.   
 
Konsens zwischen Sozialpartnern, Regierung und Opposition gesprengt
 
Beschlossen wurde die Angleichung der Kündigungsbestimmungen im Parlament bereits 2017 mit geplantem Inkrafttreten per 1. Jänner 2021. Die großzügige Übergangsfrist von drei Jahren sollte es allen Unternehmen und Branchen ermöglichen, sich auf die geänderten Gegebenheiten vorzubereiten. Aufgrund der Corona-Krise wurde die Übergangsfrist um weitere sechs Monaten verlängert, erläutert Wimmer. „Zwischen Sozialpartnern bzw. Regierung und Opposition gab es eine klare Übereinkunft: Inkrafttreten per Juli 2021. Es ist skandalös, dass die Regierungsparteien nun im Windschatten der Corona-Gesetzgebung diesen Konsens sprengen und damit wieder einmal die Gier einzelner ÖVP-Zielgruppen bedienen. Die neuerliche Fristverlängerung deutet darauf hin, dass die Angleichung letzten Endes auf den St. Nimmerleinstag verschoben und damit 100 Jahre Ungleichbehandlung fortgeschrieben werden sollen“, so die Vorsitzenden der größten ArbeiterInnengewerkschaften. 
 
Arbeiter weiterhin Beschäftigte zweiter Klasse
 
"ÖVP und Grüne machen erneut deutlich, dass für sie Arbeiterinnen und Arbeiter Beschäftigte zweiter Klasse sind und bleiben sollen“, betonen Wimmer und Hebenstreit. Sie erinnern in diesem Zusammenhang auch an die Abschaffung der abschlagsfreien Hacklerregelung nach 45 Arbeitsjahren. „Diese Regierung betreibt eine arbeiterfeindliche Politik. Von der Kurz-ÖVP war nie etwas anderes zu erwarten. Dass die Grünen heute den Türkisen wieder die Räuberleiter machen und damit rund 1,3 Millionen Arbeiterinnen und Arbeitern in Österreich in den Rücken fallen, ist einmal mehr eine bittere Enttäuschung“, sagen Wimmer und Hebenstreit.

Das könnte Sie auch interessieren

22.02.2023

Faire Pensionserhöhung für alle!

Betroffene verlieren durch Aliquotierung zigtausend Euro, Frauen besonders benachteiligt
16.02.2023

Achtung, Kamera! Was gilt bei Videoüberwachung im Betrieb?

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema
24.01.2023

Nein zu Verschlechterungen bei Altersteilzeit!

Warum die Abschaffung der Blockvariante problematisch ist
03.01.2023

Jobwechsel? Schau genau auf deine Rechte!

Die PRO-GE berät dich bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses
07.12.2022

Urlaubsreif

Weihnachten und Neujahr: Was gilt beim Urlaub, was ist zu beachten?
01.12.2022

Oberösterreich: Sandra Jurekovic ist neue Landesfrauenvorsitzende

Linzer Betriebsrätin folgt in dieser Funktion Elfriede Schober nach
Newsletterauswahl

PRO-GE Newsletter

Geschlecht
Geschlecht:
Name

Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.