Faire Pensionserhöhung für alle!
Betroffene verlieren durch Aliquotierung zigtausend Euro, Regierung muss rasch handeln
Die Teuerung erreicht in Österreich noch immer Rekordhöhen. Im Jänner lag die Inflation laut Statistik Austria bei 11,2 Prozent. Hohe Inflationswerte wirken sich auch auf die Erhöhung der Pensionen aus. Der Wert für die Pensionsanpassungen errechnet sich aus der durchschnittlichen Inflationsrate von 12 Monaten (Zeitraum August bis Juli des kommenden Jahres). Für die Pensionsanhebungen 2024 wird dieser Wert laut ExpertInnen voraussichtlich bei neun Prozent liegen.
Hohe Verluste durch Aliquotierung
Bekommt dann jede/r Pensionist:in das Plus von neun Prozent im Jahr 2024? Leider Nein! Wer im Jahr 2023 seinen Ruhestand antritt, kann um die Erhöhung umfallen. Denn die erste Pensionsanpassung ist aliquotiert, das heißt, je später man im Jahr 2023 in Pension geht, umso geringer fällt die Erhöhung aus. Nur wer seinen Stichtag am 1. Jänner hat, kann in vollem Umfang profitieren, jeden Monat später verringert sich die Pensionserhöhung um fast ein Zehntel. Beginnt man erst im November oder Dezember 2023 seine Pension, geht man leer aus. Die Verluste, die für die Betroffenen durch die Aliquotierung entstehen, sind enorm. So hat die Arbeiterkammer errechnet, dass bei einer Bruttopension von 2.000 Euro und einer Bezugsdauer von 23 Jahren Einbußen von rund 58.000 Euro entstehen.
Frauen besonders benachteiligt
Frauen werden durch die Aliquotierung besonders diskriminiert. Ab 2024 wird das Pensionsantrittsalter jeweils um ein halbes Jahr angehoben, diese Anhebung erfolgt immer zu Jahresbeginn. Im Regelfall werden Frauen also jeweils im zweiten Halbjahr ihre Pension antreten. Das ist eine massive Benachteiligung gegenüber Männern und der Gender Pension Gap wird dadurch aufrechterhalten.
Kritik von Gewerkschaften und Arbeiterkammer
Die Gewerkschaften und die Arbeiterkammer fordern bereits seit Monaten, dass die Regierung die Aliquotierung zurücknehmen muss. Die Volksanwaltschaft hat mittlerweile ein Prüfverfahren eingeleitet und vonseiten der Arbeiterkammer wurde bereits eine Klage beim Verfassungsgerichtshof in den Raum gestellt. Der Druck dürfte gewirkt haben, denn Sozialminister Johannes Rauch hat immerhin angekündigt, Änderungen bei der Aliquotierung vornehmen zu wollen. „Die Aliquotierung der Pensionserhöhungen ist eiskalter Pensionsraub. Die türkis-grüne Regierung muss nun rasch handeln, denn die Zeit drängt. Es muss sichergestellt werden, dass ab 2024 alle im Ruhestand eine faire Erhöhung erhalten“, betont PRO-GE Bundessekretär Reinhold Binder.
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