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Elektro-/Elektronikindustrie: Gewerkschaften fordern 12,9 Prozent mehr Lohn

Forderungsprogramm: Mehr Geld, zusätzliche Urlaubstage, kürzere Arbeitszeiten

In den Nachmittagsstunden des 8. März startete die heurige Frühjahrslohnrunde in der Industrie mit den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI). Die für die Verhandlung relevante durchschnittliche Inflationsrate von März 2022 bis Februar 2023 beträgt 9,5 Prozent. Das Wirtschaftswachstum 2022 lag bei fünf Prozent.

Branchenwachstum rechtfertigt Lohnforderung

„Wir wollen einen ordentlichen Reallohnzuwachs erreichen und die Einkommen wegen der anhaltenden Teuerungswelle nachhaltig erhöhen. 12,9 Prozent mehr Lohn sind angesichts der sehr guten wirtschaftlichen Ergebnisse eine faire Forderung. Die vergangenen beiden Jahre waren schließlich gekennzeichnet durch ein starkes Wachstum der Branche – sowohl was den Umsatz und die Investitionen als auch die Anzahl der Beschäftigten betrifft. Die Auftragslage war ausgezeichnet, die Produktivität ist deutlich gestiegen und Dividenden wurden ausgeschüttet“, erläutert PRO-GE Chefverhandler Rainer Wimmer.

Rechtsanspruch auf Freizeitoption

Weitere Forderungen in dieser Kollektivvertragsrunde sind unter anderem die Einführung von zusätzlichen Urlaubstagen, abhängig von der Dauer des Arbeitsverhältnisses. Konkret soll es künftig jeweils einen zusätzlichen Urlaubstag nach fünf, zehn, 15 und 20 Jahren geben. Im Bereich der Schichtarbeit soll die wöchentliche Arbeitszeit auf 36 Wochenstunden verkürzt werden. Zudem fordern die Gewerkschaften neuerlich einen leichteren Zugang der Beschäftigten zur Freizeitoption, bei der die Ist-Erhöhung dauerhaft in zusätzliche Freizeit umgewandelt werden kann. Bisher kann das Unternehmen diese Umwandlung ohne Begründung ablehnen, daher soll es künftig einen Rechtsanspruch für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geben.

Einmalzahlungen kein Ersatz für nachhaltige Erhöhungen

Die Gewerkschaften erwarten sehr intensive Verhandlungen in den kommenden Wochen und stellen klar, dass dauerhafte Lohnerhöhungen sowie Lehrlingseinkommen heuer Priorität haben. „Einmalzahlungen werden wir nur als mögliche zusätzliche Komponente bei einem Abschluss akzeptieren und niemals als Ersatz für nachhaltige Erhöhungen“, stellen Wimmer und Dürtscher klar. Aktuell beträgt der niedrigste Einstiegslohn in der EEI 2.037 Euro. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 31. März statt. Der neue Kollektivvertrag mit höheren Löhnen und Gehältern soll mit 1. Mai gelten.

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