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Elfriede Schober mit 99,05 Prozent zur Bundesfrauenvorsitzenden gewählt

Mehr Kinderbetreuungsplätzen, Arbeitszeitverkürzung und Maßnahmen gegen Altersarmut zentrale Forderungen
Die neu gewählte Frauenvorsitzende Elfriede Schober (links) und Klaudia Frieben, die seit 2014 an der Spitze der PRO-GE Frauen stand.
Die neu gewählte Frauenvorsitzende Elfriede Schober (links) und Klaudia Frieben, die seit 2014 an der Spitze der PRO-GE Frauen stand.

Am Samstag, 18. März, wurde Elfriede Schober im Rahmen der Bundesfrauenkonferenz der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) mit 99,05  Prozent zur neuen Frauenvorsitzenden gewählt. Die Oberösterreicherin war Betriebsratsvorsitzende bei Miba Sinter und ist Vizepräsidentin der AK Oberösterreich. Sie folgt damit auf Klaudia Frieben, die seit 2014 der Frauenorganisation der PRO-GE vorstand. Die kommenden Jahre will sich Schober vor allem für zwei eng miteinander verbundenen Themen stark machen: Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie und die Bekämpfung der Altersarmut von Frauen.

Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie

„Trotz aller Lippenbekenntnisse hat sich in Österreich die Situation der Kinderbetreuung nur marginal verbessert. Vor allem im ländlichen Raum gibt es massiven Aufholbedarf“, so Schober in ihrer Rede bei der Frauenkonferenz, die unter dem Motto „Arbeiterin, und stolz drauf!“ abgehalten wurde. Für viele Arbeiterinnen sei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders schwierig, da untypische Arbeitszeiten (Schichtarbeit) besondere Herausforderungen mit sich bringen. Die PRO-GE Frauen fordern daher den Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr und Kinderbetreuungseinrichtungen, die den Bedürfnissen von Beschäftigten mit untypischen Arbeitszeiten gerecht werden. Darüber hinaus will man sich für eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich einsetzen, denn „nur wenn Frauen und Männer weniger arbeiten, erhöht sich für Frauen die Chance, eine Vollzeitbeschäftigung annehmen zu können“, sagte Schober.

Altersarmut ist weiblich

„Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist wichtig, damit die Erwerbsbiografie von Frauen nicht brüchig wird und sie im Alter abgesichert sind“, so die Gewerkschafterin. Dies allein sei aber nicht ausreichend, denn noch immer verdienen in Österreich Frauen um ein Fünftel weniger als Männer. Daher werde man sich für einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro in allen Branchen einsetzen. Um Altersarmut zu vermeiden, müsse auch die Bemessungsgrundlage von Kindererziehungszeiten auf das Durchschnittseinkommen in Österreich erhöht werden. Eine weitere Forderung ist eine rückwirkende Berücksichtigung der Zeiten für die Pflege naher Angehöriger. „Altersarmut ist weiblich. Und das ist eine Schande. Hier muss die Politik handeln, denn die lebenslange Arbeit von Frauen – ob im Beruf oder in der Familie – muss endlich auch finanziell wertgeschätzt werden“, unterstrich Schober.

„Arbeiterinnen können stolz auf ihre Leistung sein. Sie leisten Schichtarbeit – oftmals unter körperlicher Belastung – und halten das Land am Laufen. Die PRO-GE Frauen sind eine starke Vertretung der Arbeiterinnen und wir werden auch in Zukunft laut sein, wenn es darum geht, Ungerechtigkeiten aufzuzeigen“, so die neugewählte Frauenvorsitzende abschließend. 

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