Auf Strompreisbremse müssen weitere Entlastungen folgen
PRO-GE fordert Abschöpfung von Übergewinnen und Aus des Merit-Order-Prinzips
„Sehr spät, aber doch, haben die türkis-grünen Regierungsparteien erkannt, dass Einmalzahlungen nicht ausreichen, um die exorbitant gestiegenen Kosten abzufedern", kommentiert PRO-GE Bundesvorsitzender Rainer Wimmer die von der Bundesregierung am 7. September präsentierte Strompreisbremse. "Die Strompreisbremse, die sich am Modell von ÖGB und AK orientiert, ist ein erster wichtiger Schritt, dem nun aber auch eine Preisbremse auf andere Energieträger wie Gas, Pellets oder Heizöl folgen muss“, fordert Wimmer.
Noch fehle der konkrete Gesetzestext, um die Strompreisbremse zu bewerten, jedoch zeige sich jetzt schon, dass Mehrpersonenhaushalte benachteiligt werden, da für die notwendige zusätzliche Entlastung extra Anträge gestellt werden müssen. „Viele Menschen werden – beispielsweise aufgrund sprachlicher Defizite – nicht in der Lage sein, die ihnen zustehende Strompreissenkung abzurufen. Hätte man auf die Gewerkschaften gehört und mit dem Ausarbeiten des Modells früher begonnen, wäre eine Automatisierung durch eine Verknüpfung von Daten möglich gewesen“, kritisiert der PRO-GE Vorsitzende.
Übergewinne abschöpfen, ArbeitnehmerInnen entlasten
Darüber hinaus müsse endlich die Abschöpfung von Übergewinnen im Energiesektor angegangen werden. „Energiekonzerne machen Milliardengewinne auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Es ist Zeit, dass von diesen Profiten etwas an den Staat zurückfließt, um damit die Menschen weiter zu entlasten“, sagt Wimmer. "Auch für die Besteuerung von Übergewinnen haben ÖGB und AK ein taugliches Modell vorgelegt. Bundeskanzler Nehammer muss es nur aufgreifen und umsetzen.“
„Für die Bundesregierung wird der Energieministerrat am kommenden Freitag eine Nagelprobe. ÖVP und Grüne müssen endlich Markteingriffe zulassen und dazu beitragen, dass das Merit-Order-System ausgesetzt wird. Auch wenn es für manche Neoliberale eine bittere Erkenntnis ist: Der Markt hat gründlich versagt“, stellt Wimmer klar.