Equal Pay Day: Lohntransparenz erhöhen, Kinderbetreuung ausbauen
PRO-GE Frauen fordern Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich
Der Equal Pay Day, der heuer auf den 30. Oktober fällt, markiert jenen Tag, ab dem Frauen im Verhältnis zu Männern gratis arbeiten. „Noch immer sind Frauen im Vergleich zu Männern mehr als zwei Monate im Rückstand. Das zeigt, dass in den letzten Jahren zu wenige Initiativen gesetzt wurden, um für mehr Einkommensgerechtigkeit zu sorgen“, so die PRO-GE Bundesfrauenvorsitzende Klaudia Frieben. Sie fordert daher Maßnahmen auf gesetzlicher, betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene, um das Recht auf gleiche Bezahlung von Männern und Frauen zu gewährleisten.
Lohntransparenz weiter ausbauen!
Auf betrieblicher Ebene habe sich gezeigt, dass Selbstverpflichtungen nicht ausreichend sind, um den gleichen Lohn für gleiche Arbeit sicherzustellen. „Die Lohntransparenz muss ausgebaut werden. Es ist positiv, dass größere Unternehmen Einkommensberichte auflegen müssen. Diese müssen aber verbessert werden, um eine echte Vergleichbarkeit zwischen einzelnen Positionen zu ermöglichen“, fordert Frieben. Bessere Einkommensberichte würden es Frauen erleichtern, gleiche Bezahlung einzufordern und - wenn notwendig – auch einzuklagen.
Mehr Vereinbarkeit durch neue Arbeitszeitmodelle
Aber auch die Arbeitszeitgestaltung stellt für viele Frauen ein massives Problem dar. Besonders im Schichtbetrieb passen starre Zeiten und untypische Beginn- und Endzeiten nicht mit Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen zusammen. Dies sei für sehr viele Frauen ein Hindernis, einer ganztägigen Arbeit nachgehen zu können. Längere Teilzeitphasen wirken sich jedoch negativ auf das berufliche Fortkommen aus. „Wir brauchen daher Arbeitszeitmodelle, die auf die Bedürfnisse der Vereinbarkeit Rücksicht nehmen und letztendlich eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich“, fordert Frieben.
Recht auf ganztägige Kinderbetreuung
Auf gesetzlicher Ebene müsse dringend den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr umgesetzt werden. Diese Kinderbetreuung muss ganztägige Möglichkeiten bieten, kostenfrei und nur mit einer geringen Anzahl von Schließtagen sein. Ebenso müsse der Ausbau von Ganztagsschulen massiv vorangetrieben werden, da nach dem Schuleintritt vor allem Frauen wieder vor dem gleichen Problem der fehlenden Kinderbetreuung stehen würden, erläutert die PRO-GE Frauenvorsitzende.
Unbezahlte Sorgearbeit verdient mehr Anerkennung
Auf gesellschaftlicher Ebene brauche es vor allem die Anerkennung der Sorgearbeit im sozialen Umfeld, die nach wie vor zum größten Teil von Frauen geleistet wird und der Allgemeinheit Kosten in Milliardenhöhe erspart. „Daher ist es besonders wichtig, dass sie dafür sozial gut abgesichert werden, um zu keiner Zeit armutsgefährdet zu sein“, sagt Frieben.