Traditionsbetrieb mit großer Vielfalt
„Heute ist es eher ruhig“, kommentiert der Portier unser offensichtliches Staunen, da er, während wir auf unsere Besucherausweise warten, ganz nebenbei fünf Lebensmitteltankwagen abfertigt. „An manchen Tagen checken ständig mehrere Lkw gleichzeitig aus und ein“, sagt er und händigt dem nächsten Fahrer seine Papiere aus. Spitz ist bei vielen für seinen Rum bekannt. Doch hier in Attnang-Puchheim befinden wir uns bei einem der größten österreichischen Produzenten von Nahrungsmitteln und Getränken. Tag für Tag verlassen mehr als 1,2 Millionen Produkte das oberösterreichische Werk – von Fruchtsäften über Spirituosen und Backwaren bis hin zu Konfitüren oder Mayonnaise reicht das enorme Produktangebot. In Kurzarbeit waren bei Spitz als systemrelevantem Lebensmittelproduzent nur über eine kurze Zeit die AußendienstmitarbeiterInnen im Bereich Gastronomie. Insgesamt hat sich durch Corona für die MitarbeiterInnen nur wenig geändert. „Für uns waren die zusätzlichen Schutzmaßnahmen kein Problem, schließlich müssen wir als Lieferbetrieb an den Lebensmittelhandel immer schon sehr hohe Hygienestandards erfüllen“, erzählt Betriebsrat Roland Pascher, während wir in der Hygieneschleuse Schuhe und Hände desinfizieren, um eine Produktionshalle zu betreten. „Allerdings war der Umgang mit KollegInnen, die in eine Risikogruppe fielen, nicht leicht. Es gab keine Rechtssicherheit und damit auch keine konkreten Vorgaben“, ärgert sich Pascher.
Ab den 1970er-Jahren wurde das Sortiment mit Marmeladen, Senf, Backwaren, Waffeln und auch Energydrinks immer größer. Auch Zukäufe wie Auer-Blaschke oder Gasteiner Mineralwasser und Honigmayr ließen das Unternehmen wachsen.
Neben den 750 Beschäftigten aus 35 Nationen lernen auch 37 Lehrlinge im Betrieb Berufe wie Lebensmittel-, Elektro- und Maschinenbautechnik, Industriekauffrau/-mann etc.
Die Betriebsräte Roland Pascher (li.) und Franz Steizinger zeigen den Flaschenrohling und die fertige PET-Flasche, wie sie in der Abfüllanlage verwendet werden.