Lehrstellenmarkt wird zur Leerstelle – Forderung nach Ausbildungsfonds
Fachkräftemangel wird sich dramatisch verschärfen
Die Coronakrise hat nicht nur die Situation am Arbeitsmarkt drastisch verschärft, sondern auch bei den Lehrstellen deutliche Spuren hinterlassen. Hat es im Februar noch 459 mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende gegeben, standen im März bereits 7.107 Lehrstellensuchende nur 5.548 offenen Lehrstellen gegenüber. Im April verschärfte sich die Situation noch einmal, wonach auf jede offene Lehrstelle fast zwei Lehrstellensuchende kamen: 8.366 Lehrstellensuchende kamen auf gerade einmal 4.561 offene Lehrstellen. „Der Lehrstellenmarkt wird zur Leerstelle. Auch wenn die derzeitige Situation zahlreiche Betriebe vor Probleme stellt, darf nicht auf die Ausbildung der Jugendlichen vergessen werden. Die dramatischen Auswirkungen werden wir erst in einigen Jahren spüren. Die Fachkräfte, die heute nicht ausgebildet werden, werden morgen fehlen“, so der Bundesvorsitzende der PRO-GE Jugend, Josef Rehberger.
Perspektive für Jugendliche
Die PRO-GE Jugend schließt sich daher der Forderung nach einem Corona-Not-Ausbildungsfonds in der Höhe von 140 Millionen Euro an. „Die Bundesregierung muss rasch handeln und jene Betriebe finanziell unterstützen, die trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Lehrstellen anbieten. Ebenso sollten bei der öffentlichen Auftragsvergabe jene Unternehmen den Vorzug erhalten, die Lehrlinge ausbilden“, so Rehberger. Er verweist darauf, dass der Großteil der Lehrlinge ihre Ausbildung in der Sparte Handwerk und Gewerbe absolviert. Diese Unternehmen leiden derzeit besonders unter der Krise, deshalb müsse man schnell eingreifen. „Bereits in den vergangenen Jahren wurde in Österreich auf betrieblicher Ebene zu wenig ausgebildet. Wir dürfen nicht zulassen, dass sich diese Situation noch weiter verschärft. Es geht einerseits um die Perspektiven abertausender Jugendlicher, aber auch darum, ausreichend Fachkräfte zur Verfügung zu haben, damit der wirtschaftliche Aufschwung nachhaltig gelingen kann“, betont Rehberger.
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