Nachhaltige Lohnabschlüsse halten heimische Wirtschaft am Laufen
Konjunkturprognose: Privater Konsum ist wichtige Stütze, Totengräberstimmung von Wirtschaftsvertreter:innen kontraproduktiv
Die erreichten Erhöhungen der Löhne und Gehälter im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen sind aus Sicht der Gewerkschaft PRO-GE maßgeblich dafür verantwortlich, dass die heimische Wirtschaft stabil ist. „Die nachhaltigen Lohnerhöhungen stützen die Kaufkraft und halten die heimische Wirtschaft am Laufen. Dieser positive Effekt für das Wirtschaftswachstum wird in den kommenden Monaten noch deutlicher werden“, sagt Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der PRO-GE, angesichts der neuen Konjunkturprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute Wifo und IHS.
Schluss mit dem Krankjammern!
Für den privaten Konsum sei es aber wichtig, dass die Zuversicht der Österreicherinnen und Österreicher gestärkt werde. „Das Standortbashing einiger Wirtschaftsvertreter:innen ist enorm kontraproduktiv. Das ständige Jammern schwächt das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten und damit das Wirtschaftswachstum“, kritisiert Binder. Auch sei dies angesichts des Rekords an Warenexporten mit fast 200 Milliarden Euro völlig fehl am Platz.
Regierung bei Inflationsbekämpfung immer noch untätig
Vielmehr gelte es aufgrund der anhaltend hohen Inflationsbelastung, preisdämpfende Maßnahmen zu setzen. Dies betreffe unter anderem die Mieterhöhungen, die Energiekosten oder die Preise in den Supermärkten. „Noch immer liegt Österreich bei den Preissteigerungen im Spitzenfeld der Eurozone, weil die Bundesregierung bei der Inflationsbekämpfung weiterhin die Hände in den Schoß legt. Auch das stärkt nicht das Vertrauen der Menschen“, betont Binder.
Lohnnebenkostensenkung geht zu Lasten der Arbeitnehmer:innen
Eine pauschale Lohnnebenkostensenkung lehnt die Gewerkschaft PRO-GE vehement ab. Dadurch würden nur die Gewinne der Unternehmen steigen und gleichzeitig würde die Finanzierung des Sozialstaates enorm verschlechtert werden. „Hände weg von den sozialen Sicherungssystemen. Aber wenn es eine ehrliche Diskussion zur Entlastung des Faktors Arbeit ohne Sozialabbau sein soll, dann ist für die Gegenfinanzierung ein gerechter Beitrag der Vermögenden notwendig", stellt Binder klar. Während in Österreich vermögensbezogene Steuern 1,5 Prozent ausmachen, liege der Anteil am Steueraufkommen zum Beispiel in der Schweiz bei 7,7 Prozent und in den USA bei 11,4 Prozent. „Man kann also nicht behaupten, dass in Ländern mit einem deutlich höheren Aufkommen aus vermögensbezogenen Steuern die Wirtschaft einen Wettbewerbsnachteil hat", sagt Binder.