Equal Pay Day
PRO-GE Frauen fordern gerechte Aufteilung unbezahlter Arbeit
Trotz Budgetnöten den Ausbau der Kinderbetreuung nicht vernachlässigen
Heuer findet der Equal Pay Day am 2. November statt. Er gibt an, wie viele Tage Frauen im Vergleich zu Männern mehr arbeiten müssen, um das gleiche Jahresgehalt zu bekommen. Im Jahr 2025 sind es 60 Tage. Der Gender Pay Gap beträgt 16,3 Prozent. Elfriede Schober, Bundesvorsitzende der PRO-GE Frauen, verweist darauf, dass sich die Einkommensunterschiede nur dann verringern lassen, wenn auch ein gesellschaftliches Umdenken erfolgt: „Familienarbeit ist noch immer Frauensache. Die letzte Zeitverwendungsstudie hat gezeigt, dass Frauen rund vier Stunden pro Tag für unbezahlte Arbeit aufwenden, während es bei Männern nicht einmal zweieinhalb Stunden sind. Wird hier keine bessere Aufteilung erzielt, wird sich auch die Situation der Frauen am Arbeitsmarkt nicht verbessern.“
Revival für "Halbe-halbe"
Die Gewerkschafterin erinnert in diesem Zusammenhang an die 2024 verstorbene Helga Konrad, die in ihrer Zeit als Frauenministerin mit ihrer „Halbe-halbe“-Kampagne für Aufsehen sorgte. „Auch heutzutage müssen wir über Rollenbilder reden. Anstatt Scheindebatten über Teilzeit zu führen, wäre es wichtiger, sich an Helga Konrad ein Beispiel zu nehmen und alles dafür zu tun, unbezahlte Arbeit gerechter zu verteilen“, sagt Schober. Gefordert seien in diesem Zusammenhang auch Unternehmen, es müsse endlich selbstverständlich werden, dass Männer Väterkarenz in Anspruch nehmen und dadurch keine Nachteile erfahren.
Kinderbetreuung auch bei untypischen Arbeitszeiten
Ebenso sei es wichtig, den Ausbau der Kinderbetreuung voranzutreiben. „Bei allem Verständnis für die Budgetnöte darf man in diesem Bereich nicht nachlassen. Vor allem für Arbeiterinnen wäre es wichtig, Betreuungseinrichtungen zu schaffen, die untypische Arbeitszeiten berücksichtigen“, hebt Schober eine Forderung der PRO-GE Frauen hervor. Arbeiterinnen seien oftmals im Schichtdienst, mit Kindern würden dann viele ihren Beruf verlassen, da die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht mehr gegeben sei.