Arbeitnehmerschutz
PRO-GE fordert besseren Schutz bei Hitze!
Temperaturen über 30 Grad werden immer häufiger und über längere Zeiträume auftreten. Arbeitnehmer:innen leiden unter diesen hohen Temperaturen, weil sie oft keine Handlungsspielräume haben, der Hitze zu entkommen. Die PRO-GE fordert dringend Verbesserungen beim Arbeitsschutz. Die Bundesregierung verspricht nun Menschen besser vor Hitze am Arbeitsplatz zu schützen.
Ein Fünftel aller Arbeitnehmer:innen gibt an, von Hitze am Arbeitsplatz betroffen zu sein, wie Daten der Statistik Austria zeigen. Tausende Arbeitnehmer:innen müssen im Freien schwere körperliche Arbeit leisten, und dies oftmals bei Temperaturen weit über 30 Grad. Viele von ihnen müssen acht Stunden in Arbeits- und Schutzkleidung in der prallen Sonne aushalten. Für sie gibt es bisher keine Regelungen, wie sie der Hitze entgehen können, wie das Beispiel Monteur:innen zeigt: "Unsere Monteure und Monteurinnen arbeiten viel im Außenbereich und sind dort jedem Wetter ausgesetzt: auf Großbaustellen von Bürogebäuden, Krankenhäusern oder Einkaufszentren bei Betoneinlegearbeiten, bei der Montage von Straßenbeleuchtungen oder Signalfeuern auf Flughäfen oder bei der Errichtung und Instandhaltung von Freileitungsbauten und Sendemastanlagen. Schutzausrüstung wie Helm, lange schnittfeste Kleidung, (hohe) Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, Schutzbrille und Handschuhe erschweren das Arbeiten bei Hitze zusätzlich. Da oft kritische Infrastruktur betroffen ist, sind diese Arbeiten zusätzlich unaufschiebbar und unter großem Zeitdruck durchzuführen. Entkommen können die Arbeiter:innen der Hitze unter solchen Bedingungen kaum, sie werden schneller müde und die Verletzungs- und Unfallgefahr steigt, von den anderen gesundheitlichen negativen Folgen gar nicht zu reden", sagt Michael Preyss, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats bei ELIN GmbH. Die Firma plant, konzipiert, errichtet, wartet und serviciert Gebäude und Industrieanlagen in allen Bereichen der Elektrotechnik.
Schutzausrüstung wie Helm, lange schnittfeste Kleidung, Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, Schutzbrille und Handschuhe erschweren das Arbeiten bei Hitze zusätzlich.
Was ist ein Hitzearbeitsplatz?
Per Definition haben MonteurInnen, die auf Baustellen tätig sind oder Reparaturleistungen erbringen, keinen Hitzearbeitsplatz. Die Kriterien für einen Hitzearbeitsplatz sind im Nachtschwerarbeitsgesetz definiert, die Grenze von 30 Grad spielt hier u. a. eine Rolle. Allerdings ist hierfür die Wetterlage nicht relevant. Die Hitzeeinwirkung muss durch die Arbeitssituation selbst verursacht werden. Für das Arbeiten bei durch Sonneneinstrahlung verursachter Hitze gibt es nur eine Regelung für ArbeitnehmerInnen aus Betrieben, die dem Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz unterliegen. Sie dürfen ihre Arbeit im Freien bei mehr als 32,5 °C im Schatten unterbrechen bzw. einstellen, wenn kein kühlerer Alternativarbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden kann. Die Entscheidung darüber obliegt aber dem Arbeitgeber oder dessen Beauftragten.
Gesetze verbessern
Hitzebelastungen durch das Klima werden in Zukunft immer häufiger. Die PRO-GE fordert dringend, den Arbeitnehmer:innenschutz und das Arbeitszeitgesetz anzupassen, denn ein Körper unterscheidet nicht zwischen Hitze verursacht durch Sonne oder durch Arbeitsvorgänge. Ab einer Temperatur von mehr als 32,5 Grad im Schatten sollten zusätzliche bezahlte Arbeitspausen in gekühlten Räumlichkeiten ermöglicht oder sollte der Arbeitstag verkürzt werden. Ebenso müsse der Zugang zur Schwerarbeitspension für Menschen erleichtert werden, die häufig bei Hitze im Freien arbeiten.
Die Bundesregierung will laut ihrem Regierungsprogramm Menschen besser vor Hitze am Arbeitsplatz schützen - vor allem wenn diese im Freien arbeiten. An einer entsprechenden Verordnung werde gearbeitet, heißt es Anfang Juli 2025 aus dem Sozialministerium. Grundsätzlich gehe es dabei um einen "ordentlichen Hitzeschutz für die Menschen - konkrete, klare, verständliche Regeln zum Hitzeschutz vor allem im Freien".
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