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PRO-GE Salzburg

Ein Vorhängeschloss an einem metallenen Gittertor in Großaufnahme
Schuhhersteller Paul Green will die Produktion in Mattsee trotz wirtschaftlichem Erfolg zusperren.

Paul Green: Schließung der Produktion trotz Millionen-Gewinn

Mühlberger: „59 Millionen Gewinn in fünf Jahren – und jetzt sollen die Beschäftigten gehen. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Belegschaft.“

Die PRO-GE Salzburg kritisiert die überraschende Ankündigung der geplanten Schließung der Produktion beim Traditionsunternehmen Paul Green scharf. Überwiegend Frauen mit jahrzehntelanger Erfahrung, sollen dadurch ihren Arbeitsplatz verlieren. „Diese Entscheidung kam völlig überraschend von der Geschäftsführung ohne Einbindung des Betriebsrates und ist ein schwerer Schlag für die Beschäftigten,“ sagt PRO-GE Landesgeschäftsführer Daniel Mühlberger. „Gerade jene, die das Unternehmen über Jahrzehnte mit aufgebaut haben und zu diesem großen Erfolg beigetragen haben, werden jetzt fallengelassen. So geht man mit Menschen nicht um. Das ist respektlos und sozial verantwortungslos.“

9,4 Millionen Gewinn, 5 Millionen Dividende

Während Entwicklung, Lager und Versand in Mattsee bleiben, soll die Produktion geschlossen werden und das trotz bester wirtschaftlicher Ergebnisse. Für die PRO-GE Salzburg ist klar: Es geht nicht um betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten, sondern um eine reine Profitsteigerung. In den letzten fünf Jahren erzielte das Unternehmen 59 Millionen Euro Gewinn, allein 2024 waren es 9,4 Millionen Euro, wovon über 5 Millionen Euro als Dividende ausgeschüttet wurden.

Profit statt Verantwortung

„Die Firma versucht, die Entscheidung mit angeblich zu hohen Produktionskosten zu rechtfertigen – das ist vorgeschoben,“ ergänzt Daniela Wiermeier, die den Betrieb von Seiten der PRO-GE betreut. „Ich kenne und begleite die Arbeiter:innen in der Firma schon seit vielen Jahren. Der wirtschaftliche Erfolg von Paul Green ist das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit der Beschäftigten. Wer auf dieser Basis Millionen-Gewinne erzielt, trägt auch Verantwortung gegenüber jenen, die diesen Erfolg möglich gemacht haben.“

Belegschaft steht hinter der Gewerkschaft und Betriebsrat

Am Mittwoch fand eine Betriebsversammlung der Beschäftigten statt. Mit 100-prozentiger Zustimmung beauftragten die Arbeiter:innen die Gewerkschaft PRO-GE, ein Maßnahmenpaket zu schnüren und ihre Interessen entschlossen zu vertreten.

Gespräch mit Geschäftsführung am Freitag

Die Gewerkschaft fordert das Unternehmen auf, gemeinsam faire und soziale Lösungen für die Betroffenen zu erarbeiten. „Viele Beschäftigte sind über 50 Jahre alt, einige stehen kurz vor der Pension und haben kaum Chancen am Arbeitsmarkt nochmal Fuß zu fassen“, so Mühlberger und Wiermeier. Am Freitag findet ein erstes Gespräch mit der Geschäftsführung statt.