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Hitzebelastung: Wir fordern Verbesserungen für Monteurinnen und Monteure!

Temperaturen über 30 Grad werden immer häufiger und über längere Zeiträume auftreten. Arbeitnehmer:innen leiden unter diesen hohen Temperaturen, weil sie oft keine Handlungsspielräume haben, der Hitze zu entkommen. Die PRO-GE fordert dringend Verbesserungen beim Arbeitsschutz und im Arbeitszeitgesetz. "Tausende Arbeitnehmer:innen müssen im Freien schwere körperliche Arbeit leisten, und dies im Sommer oftmals bei Temperaturen weit über 30 Grad. Viele von ihnen müssen acht Stunden in Arbeits- und Schutzkleidung in der prallen Sonne aushalten. Für sie gibt es keine Regelungen, wie sie der Hitze entgehen können", betont Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der PRO-GE, und nennt als Beispiel Monteurinnen und Monteure. 

Die PRO-GE fordert daher dringend, den Arbeitnehmer:nnenschutz und das Arbeitszeitgesetz anzupassen, denn ein Körper unterscheidet nicht zwischen Hitze verursacht durch Sonne oder durch Arbeitsvorgänge. Ab einer Temperatur von mehr als 32,5 Grad im Schatten sollten zusätzliche bezahlte Arbeitspausen in gekühlten Räumlichkeiten ermöglicht oder sollte der Arbeitstag verkürzt werden. Ebenso müsse der Zugang zur Schwerarbeitspension für Menschen erleichtert werden, die häufig bei Hitze im Freien arbeiten.

Unfall-  und Verletzungsgefahr steigt

Auch Michael Preyss, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats bei ELIN GmbH, fordert einmal mehr Verbesserungen gerade für Monteurinnen und Monteure, denn bei Hitze steige auch die  Verletzungs- und Unfallgefahr. Im Inteview klärt Preyss über die Arbeitssituation bei hohen Temperaturen auf und fordert unter anderem eine Ausdehnung der Bauarbeiterregleung auf andere Kollektivverträge.

PRO-GE

Schutzausrüstung wie Helm, lange schnittfeste Kleidung,  Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, Schutzbrille und Handschuhe erschweren das Arbeiten bei Hitze zusätzlich.

Michael Preyss, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats bei ELIN GmbH

Warum ist die Arbeit bei Hitze "doppelt" belastend?

Michael Preyss: Unsere Monteurinnen und Monteure arbeiten viel im Außenbereich und sind dort jedem Wetter ausgesetzt: auf Großbaustellen von Bürogebäuden, Krankenhäusern oder Einkaufszentren bei Betoneinlegearbeiten, bei der Montage von Straßenbeleuchtungen oder Signalfeuern auf Flughäfen oder bei der Errichtung und Instandhaltung von Freileitungsbauten und Sendemastanlagen. Schutzausrüstung wie Helm, lange schnittfeste Kleidung, (hohe) Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, Schutzbrille und Handschuhe erschweren das Arbeiten bei Hitze zusätzlich.

Was sind die Folgen?

Da oft kritische Infrastruktur betroffen ist, sind diese Arbeiten zusätzlich unaufschiebbar und unter großem Zeitdruck durchzuführen. Entkommen können die ArbeiterInnen der Hitze unter solchen Bedingungen kaum, sie werden schneller müde und die Verletzungs- und Unfallgefahr steigt, von den anderen gesundheitlichen negativen Folgen gar nicht zu reden.

Welche  Regelungen sollte es geben?

Wir brauchen festgeschriebene Pausen in einem klimatisierten Raum oder Fahrzeug, ausreichend Getränke seitens der Firma, es sollte Schulungen geben, was Hitze bewirkt und wie man sich schützen kann, und Punkte des Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetzes sollten auch in anderen Kollektivverträgen oder in einem Generalkollektivvertrag übernommen werden. Gerade vor dem Hintergrund fehlender Arbeitskräfte ist es unbedingt nötig, den Arbeitsschutz bei Hitzebelastung zu verbessern.