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Gruppe mit Schildern "Hier wird gestreikt!"

Warnstreik bei Ardo in Niederösterreich

Arbeiter:innen des Tiefkühlproduzenten fordern 200 Euro mehr pro Monat, Geschäftsführung verweigert weiterhin seriöse Verhandlungen

Die rund 150 Arbeiterinnen und Arbeiter von Ardo Austria Frost in Groß-Enzersdorf (Niederösterreich) haben am 11. September in allen Schichten die Arbeit niedergelegt. Der Grund für den Warnstreik ist die Weigerung der Werks- und Konzernleitung, über eine innerbetriebliche Lohnerhöhung mit dem Betriebsrat zu verhandeln. Die Arbeiterbelegschaft fordert zur Abfederung der massiven Belastungen durch die Teuerung 200 Euro netto mehr Lohn im Monat.

„Seit Wochen hören wir nur Ausreden und werden mit unseren Anliegen im Kreis geschickt. Das ist respektlos, so geht man mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht um, die schließlich zu einem Konzerngewinn von 78 Millionen Euro beigetragen haben. Wir fordern ernstgemeinte Verhandlungen auf Augenhöhe“, betont der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Dietmar Breiner.

Weitere Kampfmaßnahmen ab Mittwoch möglich

„Das Streikziel der Belegschaft sind 200 Euro netto mehr Lohn im Monat. Betriebsrat und Gewerkschaft sind jederzeit zu seriösen Verhandlungen bereit. Sollte es allerdings am Dienstag weiterhin keine Verhandlungsangebote vonseiten der Geschäftsführung geben, werden ab Mittwoch erneut Maßnahmen von der Belegschaft gesetzt. Auch ein längerer Arbeitskampf und Produktionsausfall ist dann möglich“, kündigt PRO-GE Landesgeschäftsführer Patrick Slacik an.

Ardo ist in Österreich der Hauptproduzent von Tiefkühlgemüse. Die Arbeit in der Produktion oder im Tiefkühllager ist schwer und erfordert eine hohe Flexibilität der Beschäftigten. Am Standort in Groß-Enzersdorf wird in drei bis vier Schichten unter anderem für bekannte Marken wie Iglo und Tiefkühlprodukte für Supermarktketten wie Hofer, Billa oder Spar produziert. Rund 300 Bauern aus dem Marchfeld liefern dem Betrieb die Rohstoffe, darunter zum Beispiel Erbsen, Karotten oder Spinat.