PRO-GE zu KTM-Insolvenz: Entgeltansprüche nicht leichtfertig aufgeben
Managementfehler sind mitschuldig an Insolvenz
Pierer Mobility hat am 26. November bekannt gegeben, für drei Gesellschaften der Unternehmensgruppe - KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschung & Entwicklung GmbH - Insolvenz anzumelden. Rund 3.670 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind davon betroffen.
„Unsere Aufgabe ist es nun, die Interessen der Beschäftigten im Falle einer Pleite bestmöglich zu vertreten. Sie können nichts für die verheerende Situation. Sie und ihre Familien sind aber die Leidtragenden. Doppelt bitter ist nur, dass wieder einmal Managementfehler im Raum stehen, die laut Medienberichten mitverantwortlich sind, dass es in Richtung Insolvenz geht“, betonen die Vorsitzenden der Gewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder und der Gewerkschaft GPA, Barbara Teiber.
Insolvenzentgeltfonds aus Lohnnebenkosten
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA rufen die Beschäftigten auf, ihre Entgeltansprüche nicht leichtfertig in den Wind zu schreiben. „Der Insolvenzentgeltfonds, der auch durch die viel kritisierten Lohnnebenkosten finanziert wird, springt in diesem Fall ein. Darum appellieren wir an die betroffenen Beschäftigten, sich von den Gewerkschaften und der Arbeiterkammer beraten zu lassen und nicht überstürzt das Arbeitsverhältnis aufzulösen“, sagen die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden.
Gewerkschaften und Arbeiterkammer helfen bei offenen Ansprüchen
Das sogenannte Insolvenz-Entgelt umfasst grundsätzlich unter anderem laufende Entgelte (Löhne, Gehälter, Überstundenzahlungen etc. ) oder Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld). Gewerkschaften und Arbeiterkammer übernehmen für betroffene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Berechnung von offenen Ansprüchen und melden die Forderungen bei Gericht bzw. beantragen das Geld beim Insolvenzentgeltfonds.
Menschliche und rechtliche Begleitung
Für die Gewerkschaften geht es auch darum, dass die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer menschlich und rechtlich durch die kommenden schwierigen Tage und Wochen begleitet werden. "Die Kolleginnen und Kollegen brauchen Klarheit darüber, wie es weitergeht. Es ist wichtig, ihnen Perspektiven und Sicherheit zu geben", betonen die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden abschließend.