PRO-GE setzt auf nachhaltige Lohnerhöhungen, preisdämpfende Maßnahmen und Qualifizierungsoffensive
In Eisenstadt präsentierte PRO-GE Vorsitzender Reinhold Binder die Schwerpunkte der Produktionsgewerkschaft für die kommenden Monate. Im Fokus standen die bevorstehende Frühjahrslohnrunde, die Inflationsbekämpfung und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel.
Nachhaltige Lohnerhöhungen als Schlüssel zur Stärkung der Kaufkraft
Die Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) kann auf durchgehend nachhaltige Lohnabschlüsse im vergangenen Jahr blicken. Dabei besonders zäh und anspruchsvoll: Die Kollektivvertragsverhandlung in der Metallindustrie. Über 10 Wochen hinweg wurde um einen fairen Abschluss gekämpft und letztendlich ein faires Ergebnis für die Arbeitnehmer:innen erwirkt.
In einem Monat wird bereits die Frühjahrslohnrunde in der Industrie mit österreichweit 130.000 betroffenen Beschäftigten gestartet. Im Burgenland betrifft die Frühjahrslohnrunde mehr als 3.000 Beschäftigte. U.a. in den Produktionsstandorten von Aptiv Services Austria, BECOM Electronics, Isosport, Interpane, Kromberg & Schubert, Lenzing Fibers, Melecs, Sattler oder Vossen. Für die PRO-GE bedeutet dies erneut harte Verhandlungen in den Branchen Elektro- und Elektronikindustrie, chemische Industrie, Papierindustrie, Textilindustrie und Glasindustrie. „Wir werden bei allen Lohnrunden erneut auf nachhaltige Lohnerhöhungen drängen, denn sie sind das beste Mittel, um die Teuerung dauerhaft abzufedern und die Kaufkraft zu erhalten“, betont Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der PRO-GE.
Hohe Inflation mit preisdämpfenden Maßnahmen bekämpfen
Ein Hauptgrund für die erneut schwierigen Lohnrunden ist die anhaltende hohe Inflationsbelastung. Die für KV-Runden relevante rollierende 12-Monatsinflation liegt derzeit bei 7,3 Prozent. Demnach muss eine nachhaltige Abgeltung der zurückliegenden Inflation weiterhin ein wesentlicher Bestandteil der Lohnfindung sein. „Es reicht nicht aus, Arbeitnehmer:innen Sand in die Augen zu streuen und ständig davon zu sprechen, dass die Inflation bereits rückläufig sei. Die Inflation steigt nur weniger schnell“, erklärt Binder.
Fachkräftemangel durch Ausbildungsfonds gezielt bekämpfen
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Problematik des Fachkräftemangels in PRO-GE Branchen. Um hier effektiv entgegenzuwirken, sind eine attraktive Lehrausbildung, faire Lehrlingseinkommen und die Gleichstellung von Lehrabsolvent:innen von berufsbildenden höheren Schulen unabdingbar. Um Lehrlinge für die zukünftigen Herausforderungen ausbilden zu können, braucht es modernste Geräte in den Berufsschulen. Nur so kann den sich immer mehr digitalisierten Lehrberufen Rechnung getragen werden. Der Overheadprojektor gehört ins Museum und nicht in ein Klassenzimmer“, so Reinhold Binder.
Die PRO-GE unterstreicht die Bedeutung eines Ausbildungsfonds, um die Anzahl der Ausbildungsbetriebe zu steigern und die Qualität der Lehrausbildung zu fördern. Unternehmen, die trotz Kapazität keine Lehrlinge ausbilden, sollen dabei einzahlen und jene Betriebe unterstützt werden, welche Lehrlinge auf hohem Niveau ausbilden. Eine Qualifizierungsoffensive in den KV-Branchen Metallindustrie und Metallgewerbe, innerhalb welcher Arbeitnehmer:innen zu Facharbeitskräften ausgebildet werden können, wurde ebenfalls diskutiert.
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