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Unmoralisches und skandalöses Verhalten von Salzburg Schokolade

Geschäftsführung gibt Geld lieber für Rechtsanwälte statt für Sozialplan aus

Mozartkugeln auf einer Landkarte von Salzburg
Die Produktion der "Echten Salzburger Mozartkugeln" bei Salzburg Schokolade wird eingestellt.

Als die geplante Schließung der Salzburg Schokolade angekündigt wurde, forderte die zuständige Gewerkschaft PRO-GE in Salzburg, für die langjährigen Mitarbeiter:innen einen Sozialplan auszuhandeln. Ein Vorschlag, der seitens der Geschäftsführung abgelehnt wurde und sich dadurch direkt auf die Auflösung der Dienstverhältnisse auswirkt, wie der betriebsbetreuende PRO-GE Sekretär Franz Fellner berichten kann: „Wir prüfen jede einzelne Kündigung auf ihre Rechtmäßigkeit und bringen ggf. auch Klage ein. Es besteht aber kein Zweifel daran, dass dieses Verhalten aus rein menschlicher und moralischer Sicht abzulehnen ist. Es ist gelinde gesagt für einen Salzburger Traditionsbetrieb unwürdig!“

Mitarbeiter:innen werden vors Gericht geladen

So werden Mitarbeiter:innen, deren Dienstverhältnisse einem Kündigungsschutz unterliegen, vor Gericht gezerrt. Das betrifft sowohl Frauen, die in Karenz sind als auch Mitglieder des Betriebsrates oder Arbeitnehmer:innnen mit Beeinträchtigungen. Da diese Dienstverhältnisse nicht einfach einseitig aufgelöst werden können, bedarf es der Zustimmung des Gerichts bzw. des Behindertenausschusses. „Wie sich die betroffenen Kolleg:innen dabei fühlen, ist wohl für jede:n nachvollziehbar. Wir unterstützen sie bestmöglich und konnten auch schon Teilerfolge erzielen. Aber es bricht einem schon das Herz, wenn man sich die Einzelschicksale ansieht“, kommentiert Fellner die aktuelle Lage.

Geschäftsführung hätte Geld besser investieren können

Auch PRO-GE Landesgeschäftsführer Daniel Mühlberger zeigt sich fassungslos. „Da verweigert die Geschäftsleitung, Geld in die Hand zu nehmen, um einen Sozialplan für die Mitarbeiter:innen zu verhandeln und gibt das Geld lieber für Rechtsanwälte und Gerichtsverfahren aus“, fasst Mühlberger zusammen. Hinzu kommt, dass die Geschäftsleitung der Salzburg Schokolade nun einen beachtlichen monatlichen Betrag an eine Leiharbeiterfirma zahlt, um bestehende Aufträge zu erfüllen.

Es besteht der Verdacht, dass die Rechtmäßigkeit der Auflösung mancher Dienstverhältnisse nicht gegeben ist. Die Gewerkschaft ist derzeit intensiv damit beschäftigt, jeden einzelnen Fall zu prüfen und alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Arbeitnehmer:innen zu schützen. „Ohne die Arbeitskraft und die Treue ihrer Mitarbeiter:innen wäre die Salzburg Schokolade nie zu einem Salzburger Traditionsbetrieb geworden. Daher werden wir keine Ruhe geben und bis zuletzt für einen fairen Umgang mit den Mitarbeiter:innen in diesem Betrieb kämpfen“, versprechen Mühlberger und Fellner.

Die betroffenen Zeitarbeiter:innen wurden heute im Zuge einer Versammlung über die Zustände und ihre Rechte informiert. „Auch diese Kolleginnen und Kollegen haben ein Recht darauf, zu erfahren, bei welchem Spiel sie hier mitmachen müssen“, berichtet Fellner.