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1 2 3 – Ruft den ARBÖ herbei

Titelbild - ARBÖ Betriebsreportage

Es ist zwar sonnig, aber das Thermometer zeigt minus 4 Grad an diesem Jännermorgen, als wir in Wiener Neustadt auf den Parkplatz des ARBÖ-Prüfzentrums biegen. Kaltes Wetter setzt den Batterien zu, und so ist der Jänner traditionell neben der Hauptreisezeit Juli und August der einsatzstärkste Monat im Pannendienst.

Das ARBÖ-Prüfzentrum in Wiener Neustadt ist einer von 22 Standorten in Niederösterreich und eines von 90 Prüfzentren in ganz Österreich. Der Verein beschäftigt rund 750 Mitarbeiter:innen, davon 600 Pannenhelfer:innen, die rund um die Uhr einsatzbereit sind. Als Kfz-Betrieb ist die Bezahlung an das Metallgewerbe angelehnt.

Drei Betriebsräte vor einem ARBÖ-Prüfzentrum

„Es ist untypisch, dass heute bei dem kalten Wetter überhaupt ein Techniker da ist“, erzählen Hermann Willhalm, Zentralbetriebsratsvorsitzender beim ARBÖ (Mitte) und sein Stellvertreter Christian Vogt (rechts), als sie uns vor dem Prüfzentrum empfangen. Auch der Geschäftsführer des ARBÖ Niederösterreich, Wolfgang Stangl, ist dabei. Er war früher selbst Betriebsrat, das Verhältnis ist spürbar kollegial.

Arbeiter klebt Plakette auf die Windschutzscheibe eines Autos.

In der Werkstatt beendet dieser Techniker gerade eine Pickerlüberprüfung, die eigentlich § 57a-Begutachtung heißt. Für die Berechtigung müssen regelmäßig Schulungen absolviert werden.

Stefan Wasserbauer ist seit den Morgenstunden im Einsatz. Meist sind es leere Batterien, platte Reifen oder Elektronikprobleme, die die Pannenhelfer:innen des ARBÖ allein im vergangenen Jahr etwa 100.000-mal auf den Plan gerufen haben.

Alle Notrufe gehen zentral ein und werden dann an die nächstgelegenen Standorte weitergeleitet, wo die Pannenhelfer:innen sofort ausrücken.

Ist die Reparatur vor Ort nicht möglich, schleppen die ARBÖ-Pannenhelfer:innen das Auto zu einer Werkstatt ab. Bei Verfügbarkeit wird auch ein Ersatzwagen bereitgestellt.

„Mit dem Kauftest haben wir so manchem Mitglied schon sehr viel Ärger und Geld erspart“, erzählt Wasserbauer. Manchmal wurde abgeraten, überhaupt noch zu starten, derart grobe, versteckte Mängel haben sich herausgestellt.

„Die Techniker:innen führen für Mitglieder auch Saisonchecks oder kleinere technische Services durch wie Öl- oder Radwechsel, Klimaanlagenwartung, Batterietausch oder Windschutzscheibenreparaturen“, erzählt Christian Vogt, der seit dem Jahr 2000 beim ARBÖ arbeitet.

Und wie ist der Arbeitsalltag eines ARBÖ-Technikers? „Man erlebt viel Dankbarkeit, weil man den Menschen hilft. Aber auch so manch Skurriles“, lachen die Techniker:innen und erinnern sich an Hochzeitsrettungen, an einen Marder, der im Prüfzentrum aus dem Auto sprang, an versteckte Katzenbabys oder den Nüssevorrat eines Eichhörnchens im Radkasten.