Betriebsreportage

Bei GoodMills in Schwechat wird das Mehl für rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung hergestellt.

Arbeiter hält eine Holzlade mit Getreide für die Sichtkontrolle.

Walter arbeitet bei der Anlieferung. Er entnimmt von jeder Ladung eine Stichprobe, macht eine erste Sicht- und Sinneskontrolle und ermittelt mit einem Messgerät die Qualität und damit den Wert des Getreides. Eine Probe geht für weitere Tests ins Labor.

Ein Kipplaster leert Getreide über einem Metallgitter ab.

Erst mit der Freigabe aus dem Labor darf abgeladen werden. In Schwechat werden pro Tag rund 620 Tonnen Weizen, Dinkel und Roggen angeliefert und zunächst in riesigen Silos gelagert.

Arbeiter zerdrückt Getreideschrot auf der Handfläche zur visuellen Kontrolle.

In der Kopperei wird das Getreide gereinigt und grob geschrotet. In Sichtern werden die Bestandteile getrennt und zu den jeweiligen Produkten weiterverarbeitet. Philip, der Experte aus der Kopperei, überprüft, ob Schalenteile enthalten sind.

Verfahrenstechnikerin öffnet den Deckel einer Maschine.

Nicole hat vor neun Jahren eine Lehre als Verfahrenstechnikerin für die Getreidewirtschaft begonnen: „Auch wenn ich hier die einzige Frau bin, kann ich mir keine bessere Arbeit vorstellen.“

Im Labor wird nicht nur das Getreide, sondern auch das Mehl genau untersucht. Jedes Mehl hat andere Vorgaben, das es erfüllen muss – sei es etwa der Glutengehalt oder die Elastizität.

Arbeiter bearbeitet Teile eines Elektromotors.

Ein Schlosser und ein Elektriker kümmern sich um die Instandhaltung, Wartung und Reparatur der Anlagen.

Ein Arbeiter steht mit einem Packen frischer Verpackungen vor der Abfüllanlage.

Zwei Anlagen gibt es für die Abpackung von Mehl in Haushaltsgrößen. In der Hochsaison vor Weihnachten und Ostern wird im Zwei- oder Dreischichtbetrieb gearbeitet, ansonsten im Einschichtbetrieb.

Gabelstapler mit einer Palette mit Mehlpackungen wird durch das Lager gefahren.

Viele der Arbeiter:innen sind seit vielen Jahren im Betrieb, die Atmosphäre ist familiär. Einige arbeiten hier von der Lehre bis zur Pension. Nach wie vor werden jedes Jahr ein bis zwei Lehrlinge gesucht.

Lagerist räumt große Mehlsäcke in ein Regal ein.

Der Beruf hat sich grundlegend gewandelt, der Automatisierungsgrad ist hoch. „Früher gab es noch Sackträger, heute erledigen das großteils Roboterarme. Nur bei uns im Lager muss noch immer viel gehoben werden“, erklärt uns Lagerist Nico.

Arbeiter mit Atemschutzmaske bei Reinigungsarbeiten.

Das Mehl wird mit Druckluft transportiert. Dabei kann es die Leitungen verkleben. „Diese Verstopfungen mit Stangen zu lösen und alles zu säubern, ist sehr anstrengend, aber notwendig“, erläutert Neil, ein gelernter Müller der GoodMills Österreich.

GoodMills Österreich

Fini’s Feinstes, Farina, Eselmehl oder Küchenperle sind wohl die bekanntesten Mehle aus der Mühlengruppe GoodMills Österreich. Am größten der drei Standorte – in der Mühle in Schwechat – bekamen wir Einblick in die moderne Produktion von Haushalts- und Bäckermehlsorten.

Das Gelände der GoodMills Mühle in Schwechat ist sehr weitläufig. 26 Arbeiter:innen produzieren hier Mehl für rund ein Viertel der Bevölkerung Österreichs. Künftig soll auch die Bio-Produktion aus der Bio-Mühle in Rannersdorf nach Schwechat kommen. Der dritte Standort von GoodMills Österreich ist die „Farina-Mühle“ in Graz-Raaba.

Anton Kazda, Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrats bei GoodMills

Anton Kazda führt uns vor seinem Schichtbeginn durch die Produktion. Der gelernte Spengler hatte verschiedene Jobs, bevor er vor 22 Jahren bei GoodMills in Schwechat als Quereinsteiger begann. „Ich bin hier sehr zufrieden, auch wenn es bei den Anlagen im Sommer sehr heiß und im Winter kalt ist“, erzählt der 56-Jährige, der seit 15 Jahren Vorsitzender des Arbeiterbetriebsrates ist. In der Mühle wird jedes Getreidekorn vollständig verarbeitet, auch der letzte Rest wird verwertet, zum Beispiel als Tierfutter.

24. September 2024