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Betriebsreportage

Prüftechnik aus dem Burgenland

Kromberg & Schubert, auch Kroschu genannt, entwickelt und produziert im Kerngeschäft Bordnetzsysteme für die Automobilindustrie. Zusätzlich zählen Sonderleitungen und Kunststofftechnik zum Leistungsspektrum. Das Unternehmen mit Stammsitz in Deutschland hat weltweit mehr als 50.000 Beschäftigte an über 40 Standorten – Oberpullendorf im Burgenland ist einer davon. Hier arbeiten rund 260 Beschäftigte.

In der Werkshalle in Oberpullendorf, nahe der ungarischen Grenze, ist jeder Quadratmeter gut genutzt. Hier werden Kunststoffteile für die Automobilindustrie und Prüftechnik für Bordnetze produziert. Harald Rathmanner, seit 2017 Arbeiterbetriebsratsvorsitzender und zuständig für die rund 160 Arbeiter:innen am Standort, führt uns durch die Abteilungen Werkzeugbau, Kunststofffertigung und Prüfmittelbau. Zusätzlich gibt es den Bereich Commercial Management.

Wir beginnen unsere Besichtigung im Prüfmittelbau. Die immer anspruchsvollere Technik in Autos muss absolut verlässlich funktionieren. Jedes Kabel eines Bordnetzes wir deshalb auf Prüftischen getestet, bevor es eingebaut wird. Die einzelnen Prüfmodule für diese Prüftische werden in Oberpullendorf produziert – und zwar über 25.000 Stück pro Jahr.

Ein weiterer großer Tätigkeitsbereich ist die Kunststofftechnik mit dem Werkzeugbau. Jährlich stellen die Beschäftigten rund 300 Millionen Spritzgussteile für die Automobilindustrie wie Kabelführungen oder Stromverteiler an 34 Spritzgussmaschinen und acht automatisierten Anlagen her. Den Standort in Oberpullendorf gibt es seit 1987. Bis 1997 wurden hier noch Kabelbäume hergestellt. Danach begann man mit der Spezialisierung auf den Prüfmittelbau und die Kunststofffertigung.

Arbeiterbetriebsratsvorsitzender Harald Rathmanner hat selbst im Betrieb Werkzeugbauer gelernt. Der freigestellte Betriebsrat ist zusätzlich in zahlreichen Gremien aktiv. „Ich versuche, so oft es geht, eine Runde im Betrieb zu drehen, auch wenn ich wegen meiner Elternteilzeit nur 30 Wochenstunden arbeite“, erzählt der Familienvater.

Portraitfoto
Betriebsratsvorsitzender Harald Rathmanner

Im Betrieb ist ihm ein gutes Miteinander wichtig. Er organisiert Feste und Freizeitaktivitäten wie Wettfischen, Kegel- oder Fußballturniere. Außerdem kümmert er sich um die Verpflegung durch einen Wirt und einen Bäcker, verhandelt Mitarbeiterrabatte bei Firmen und möchte neben der BR-App die Betriebsratszeitung als Kommunikationstool wiederbeleben. Rathmanner ist auch zuversichtlich, dass es wieder einen Jugendvertrauensrat geben wird, wenn ab Herbst insgesamt acht Lehrlinge im Betrieb ausgebildet werden.