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PRO-GE Vorarlberg fordert Maßnahmen gegen Teuerung!

Landesvorsitzender Wolfgang Fritz im Amt bestätigt.

Knapp 90 Delegierte beschlossen am Samstag, 25. März, im Rahmen der vierten Landeskonferenz der Gewerkschaft PRO-GE Vorarlberg die inhaltliche Ausrichtung der kommenden fünf Jahre und wählten den neuen Landesvorstand. Landesvorsitzender Wolfgang Fritz wurde im Amt bestätigt. nd sowie das Landespräsidium. Mit großer Mehrheit wurde Wolfgang Fritz, Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Grass, als Landesvorsitzender bestätigt. „Die größte Herausforderung, der sich die Politik endlich stellen muss, ist die Teuerung. Es braucht endlich nachhaltige Maßnahmen, um die Arbeitnehmer:innen zu entlasten!“ Die Delegierten der Landeskonferenz beschlossen angesichts der großen Herausforderungen wie Rekordinflation und Armutsbekämpfung ein umfangreiches Maßnahmenpaket.

Helene Furtner kreativ Fotografie

Wolfgang Fritz ist seit 2018 Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Grass und ebenfalls seit 2018 Landesvorsitzender der PRO-GE Vorarlberg: „Um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können, stehen für mich zwei Themen im Vordergrund: Einerseits starke Kollektivverträge für unsere Kolleg:innen abzuschließen und andererseits Aktionen zu setzen und Wege zu finden, die Politik in die Verantwortung zu nehmen. Die Bevölkerung muss angesichts der Rekordteuerung endlich entlastet werden. Und zwar nicht mit Einmalzahlungen, die die Inflation nur weiter hochhalten, sondern mit Maßnahmen, die nachhaltig wirken. Die Politik lässt die Menschen bislang im Stich! Ich freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit dem neu gewählten Landesvorstand und dem Präsidium, um gemeinsam für mehr Fairness zu kämpfen.“

Arbeitszeit verkürzen

Die Delegierten beschlossen ein umfangreiches Maßnahmenpaket im Kampf gegen Teuerung und Altersarmut. Unter anderem einen Mindestlohn von 1.700 Euro netto für alle Beschäftigten, höhere Steuerfreibeträge für Überstundenzuschläge und Schichtzulagen sowie Maßnahmen wie eine Mietpreisbremse, um ein explodieren der Wohnkosten zu verhindern. Außerdem fordert die PRO-GE eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich, die 6. Urlaubswoche nach 25 Arbeitsjahren und die Beibehaltung der Blockvariante der Altersteilzeit. Um Altersarmut bei Frauen zu vermeiden, brauche es einen Investitionsschub beim Kinderbildungsangebot sowie die Berücksichtigung von Pflege- und Betreuungszeiten. Auch bei der Lehrausbildung fordert die Gewerkschaft die dringende Überarbeitung und Anpassung der Lehrinhalte an die sich verändernde Berufswelt.

Hohe Lohnabschlüsse sind die beste Hilfe

Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft, erinnerte in seinem Referat an die politischen Angriffe, der die Arbeitnehmer:innen in den letzten fünf Jahren ausgesetzt waren, und stellte klar: „Wir werden alles unternehmen, um den schwarz/blauen 12-Stunden-Tag zu beseitigen, wir wollen die Fremdbestimmung in der Sozialversicherung der Arbeiter:innen und Angestellten beenden und die ungerechten Pensionsabschläge müssen weg, denn 45 Jahre sind genug!“ Heftige Kritik übte Wimmer am Umgang der Bundesregierung mit der massiven Teuerung und hielt fest: „Je mehr die Politik hier versagt, desto wichtiger wird unsere Kollektivvertragsarbeit. Gute und hohe Lohnabschlüsse sind die beste Hilfe in dieser für viele so dramatischen Situation.“

Neuer Landesvorstand

Die PRO-GE Vorarlberg vertritt über 5.300 Mitglieder aus den Bereichen Produktion, und Technik, insbesondere der Branchen Metall, Bergbau, Energie, Textil, Bekleidung, Leder, Nahrung, Genuss, Mineralöl, Chemie, Papier, Glas, der Arbeitskräfteüberlassung sowie der Land- und Forstwirtschaft. „Über 240 Betriebsrät:innen und über 40 Jugendvertrauensrät:innen bilden in Vorarlberg das Rückgrat der PRO-GE. Wir kämpfen gemeinsam jeden Tag erfolgreich für die Anliegen der Menschen“, sieht PRO-GE-Landessekretär Erich Nagel den Erfolg in der Teamarbeit. 

Im Rahmen der Landeskonferenz wurde der neue Landesvorstand und das Präsidium gewählt. Das Präsidium besteht künftig aus dem wiedergewählten Vorsitzenden Wolfgang Fritz sowie seinen Stellvertreter:innen Bernd Giesinger (Blum), Thomas Jutz (König), Wolfgang Partel (Liebherr), Klaus Willi (Hydro Extrusion), Özge Yilmaz (Frauenvorsitzende, Grass), Enes Borcak (Jugendvorsitzender, Liebherr) und Roswitha Berkmann (Pensionist:innenvorsitzende). Beratend zur Seite stehen dem Präsidium Josef Huber (Vorsitzender der Landeskontrolle, Wolford) und Erich Nagel (PRO-GE Landessekretär. 

Unter den Ehrengästen waren neben PRO-GE Bundesvorsitzendem Rainer Wimmer, der designierte Bundesvorsitzende, Reinhold Binder, der im Juni auf dem Gewerkschaftstag kandidiert, PRO-GE Bundesfrauenvorsitzende Elfriede Schober, ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer, ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer, AK-Präsident Bernhard Heinzle und AK-Direktor Rainer Keckeis.