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PRO-GE Wien: Regina Assigal mit 96,25 Prozent wiedergewählt

Gewerkschafter:innen fordern mehr Fairness für die rund 3.000 Wiener ÜBA-Lehrlinge

Rund 100 Delegierte beschlossen am 24. März 2023 bei der vierten Landeskonferenz der PRO-GE Wien unter dem Motto "ARBEIT + ZUSAMMENHALT = ZUKUNFT" die inhaltliche Ausrichtung der kommenden fünf Jahre und wählten den neuen Landesvorstand sowie das Landespräsidium. Siemens-Betriebsrätin Regina Assigal wurde dabei mit 96,25 Prozent als Landesvorsitzende bestätigt. Assigal betonte in ihrer Rede, dass Zusammenhalt die wichtigste Basis für erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit und Betriebsratsarbeit ist.

Gruppenfoto von 9 Personen
Die Personen des Landespräsidiums Wien mit Bundessekretär Reinhold Binder von links nach rechts: Michael Preyss, Martin Molnar, Christian Szalay, Regina Assigal, Brigitte Giller, Monika Kemperle, Maximilian Felbermayer und Landessekretär Toni Steinmetz.

Bei der Landeskonferenz wurden insgesamt 21 Forderungsanträge eingebracht und diskutiert. Darunter zum Beispiel dringende Maßnahmen zur Förderung des Betriebsstandortes Wien, denn allein im Vorjahr verlegten fünf Betriebe ihre Produktion nach Niederösterreich. Mit Jahresende 2023 wird sogar die Produktion der Traditionsbäckerei Ankerbrot zur Gänze nach Lichtenwörth bei Wiener Neustadt übersiedeln. 

Verbesserungen bei Arbeitsbedingungen

Darüber hinaus fordert die PROGE Wien unter anderem eine Stärkung der Betriebsräte und Jugendvertrauensräte, eine Verkürzung der wöchentlichen Normalarbeitszeit, faire Arbeitsbedingungen für Landarbeiter:innen in den Wiener Gemüseanbau-Betrieben und Verbesserungen beim Arbeitnehmerschutz. So sollen Monteur:innen künftig besser vor Hitzebelastung geschützt werden. 

Mehr Geld für ÜBA-Lehrlinge

Wiens PRO-GE Jugend wiederum will endlich mit der geringen Entschädigung der Lehrlinge in der Überbetrieblichen Ausbildung aufräumen. "Schließlich können Jugendliche nichts dafür, dass die Wiener Wirtschaft nicht in der Lage ist, genügend Lehrplätze anzubieten", sagt PRO-GE Landessekretär Toni Steinmetz. 3.000 Wiener ÜBA-Lehrlinge erhalten nämlich kein Lehrlingseinkommen und auch kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sondern nur eine "Deckung des Lebensunterhaltes" (DLU). Die DLU beträgt in den ersten beiden Lehrjahren gerade einmal 361,50 Euro. 

Kampf gegen Altersarmut

Monika Kemperle, Vorsitzende der Wiener PRO-GE Pensionistenorganisation, forderte bei der Landeskonferenz, dass die Selbstverwaltung der Sozialversicherung wieder von den Versicherten bestimmt wird sowie Verbesserungen bei der Gesundheitsversorgung und im Pensionssystem. Und Kemperle will endlich mehr Einsatz von Regierung bei der Bekämpfung von Altersarmut und Altersdiskriminierung.

Neues Präsidium

Das Präsidium besteht künftig aus der Vorsitzenden Regina Assigal sowie ihren Stellvertreter:innen Christian Szalay (Wien Energie), Martin Molnar (Hörbiger Ventilwerke), Michael Preyss (Elin) und Brigitte Giller (Opel Stellantis), die auch Frauenvorsitzende ist. Weiters gehören dem Präsidium der Jugendvorsitzende Maximilian Felbermayer (Siemens) und die Pensionistenvorsitzende Monika Kemperle an.