Zum Hauptinhalt wechseln

Metaller-KV: Löhne und Gehälter steigen um 10 Prozent, aber maximal um 400 Euro monatlich

Gewerkschaften sichern mit nachhaltigem Abschluss die Kaufkraft, auch Erhöhung für das nächste Jahr vereinbart

Die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 200.000 Beschäftigte und Lehrlinge der Metallindustrie wurden am 30. November mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) fortgesetzt. In dieser achten Verhandlungsrunde erreichten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA einen ersten Lohn- und Gehaltsabschluss in der Metallindustrie. „Die Einigung bringt kräftige und vor allem dauerhafte Erhöhungen. Es war uns von Anfang an wichtig, dass gerade niedrige und mittlere Einkommensgruppen die Teuerung nachhaltig ausgeglichen bekommen. Dies ist mit einer Erhöhung von 10 Prozent gelungen“, betonen die beiden Chefverhandler der Arbeitnehmer:innen, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Inzwischen wurde für alle Fachverbände und Berufsgruppen in der Metallindustrie ein identer Abschluss erreicht.

Plus 10 Prozent, maximal 400 Euro

Die Ist-Löhne und -Gehälter steigen demnach um 10 Prozent, aber maximal um 400 Euro monatlich. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Mindestgrundgehälter werden um 8,5 Prozent erhöht. Der neue Mindestlohn bzw. das Mindestgrundgehalt liegt nun bei 2.426,23 Euro. Die Zulagen und Aufwandsentschädigungen steigen ebenso um 8,5 Prozent. Für Lehrlinge wurde im Vorjahr eine Erhöhung in Etappen bis 2024 beschlossen. Aufgrund der Inflation wird nun die vorgesehene Prozenterhöhung für das 2., 3. und 4. Lehrjahr auf 8,5 Prozent erhöht. Im ersten Lehrjahr steigt das Einkommen wie vorgesehen von 900 auf 1.000 Euro.

Härtefallregelung

Zusätzlich wird es eine sogenannte Wettbewerbs- und Beschäftigungssicherungsklausel für Betriebe geben, die wirtschaftlich in einer besonders schwierigen Lage sind. Der Einsatz der Regelung muss begründet und von den Gewerkschaften sowie vom FMTI bestätigt werden. Grundsätzlich kann dadurch die vereinbarte Ist-Erhöhung um maximal drei Prozent reduziert werden. Zwingend muss dabei ein Ausgleich mit den Arbeitnehmer:innen vereinbart werden, etwa in Form einer Einmalzahlung oder durch mehr bezahlte Freizeit.

Ausbildungsoffensive und Erhöhung für nächstes Jahr

Weiters vereinbarten die Sozialpartner eine Ausbildungsoffensive. In den nächsten Jahren sollen bis zu 10.000 Beschäftigte in der Metallindustrie ohne einschlägige Berufsausbildung zu Fachkräften qualifiziert werden. Aufgrund der herausfordernden wirtschaftlichen Situation wurde auch für das nächste Jahr ein Abschluss vereinbart. Mit 1. November 2024 werden alle Löhne und Gehälter um ein Prozent über der künftigen rollierenden Inflationsrate angehoben. Der heutigen Einigung mit dem FMTI gingen Betriebsrät:innen-Konferenzen, Betriebsversammlungen, dreistündige Warnstreiks und mehrere eintägige Streiks voraus. Insgesamt haben sich an den Streiks 150.000 Beschäftigte beteiligt. Bis Freitag werden nun die Verhandlungen mit den anderen Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie fortgeführt.

 

  • Kostenloser Rechtsschutz
  • Finanzielle Unterstützungen
  • Günstiger Urlaub
  • Sparen mit der Mitgliedskarte