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Künstliche Intelligenz vor Ort erleben

BMIMI sichert Weiterfinanzierung: KI-Mobil Austria tourt durch Österreich

Das KI-Mobil Austria bringt Künstliche Intelligenz dorthin, wo sie Wertschöpfung schafft: direkt in die Industrie. Im ersten mobilen KI-Studio Österreichs wird anhand realer Anwendungen gezeigt, wie KI bereits heute etwa bei Qualitätssicherung, Produktionsplanung, Dokumentenanalyse, Logistik oder Arbeitssicherheit unterstützt – praxisnah, dialogorientiert und niederschwellig. Das Projekt wird getragen von einem starken Gründungskonsortium: Fraunhofer Austria, der Technischen Universität Wien (TU Wien), dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) und der Produktionsgewerkschaft PRO-GE. Die nun durch das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) gesicherte Weiterfinanzierung ermöglicht es, dieses erfolgreiche Format österreichweit fortzuführen und weiter auszubauen. Damit leistet das KI-Mobil einen wichtigen Beitrag zur Transformation der österreichischen Industrie, um sie fit für Künstliche Intelligenz zu machen. So werden die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes gestärkt und Fachkräfte gezielt auf den Umgang mit Zukunftstechnologien vorbereitet.

Minister Hanke klebt einen Sticker mit Schriftmarke des Ministeriums auf das KI-Mobil Austria
Neu mit an Bord: Minister Peter Hanke und das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur

“Das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur spielt eine Schlüsselrolle für die Weiterentwicklung des österreichischen KI-Sektors. Mit der Ansiedlung der ‘AI Factory Austria’ ist uns bereits ein wichtiger Meilenstein geglückt. Künstliche Intelligenz ist eine Querschnittstechnologie, die Unternehmen entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen und zugleich neue Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen bringen kann. Das KI Mobil bringt diese Möglichkeiten dorthin, wo sie genutzt werden sollen: zu den Unternehmen. Daher freut es mich, dass es gelungen ist, trotz der nötigen Sparmaßnahmen die Förderung durch das BMIMI sicherzustellen”, betont Innovationsminister Peter Hanke.

Mobiles Demo- und Workshop-Studio

Das KI-Mobil lebt von seinem mobilen Ansatz: Mit einem eigens adaptierten VW ID. Buzz Cargo werden interessierte Industrie-Unternehmen direkt vor Ort besucht und beraten. Basierend auf den Erfahrungen des Fraunhofer IAO in Deutschland bietet das mobile Setting einen niederschwelligen Zugang zur Künstlichen Intelligenz: Technologien können unmittelbar ausprobiert, konkrete Anwendungsfälle erlebt und kritisch diskutiert werden. Ein modularer Demonstratoren-Katalog, welcher stetig erweitert wird, ermöglicht Unternehmen die Auswahl relevanter Themen.

Seit Dezember vergangenen Jahres tourt das KI-Mobil durch ganz Österreich und besuchte dabei bisher über 50 Unternehmen und Veranstaltungen. Im Zentrum stehen Beschäftigte, Betriebsräte, Führungskräfte, Ausbildungsverantwortliche und Lehrlinge. Die Zielgruppen werden aktiv eingebunden, um ein Grundverständnis für KI zu vermitteln, Vorbehalte abzubauen und Chancen wie auch Risiken offen zu besprechen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet das KI-Mobil eine praxisnahe Orientierung in einem komplexen Themenfeld: Es zeigt reife, wirtschaftlich einsetzbare Lösungen und fördert den Dialog auf Augenhöhe.

Industrieunternehmen im Fokus

Besonders kleinen und mittleren Unternehmen eröffnet das Format einen niederschwelligen Zugang zur Technologie. Denn der Einstieg in KI ist oft mit Unsicherheit behaftet: zwischen überhöhten Erwartungen und realen Herausforderungen fehlt der ganzheitliche Überblick und eine fachlich basierte Einschätzung. Das KI-Mobil schafft Klarheit – es zeigt, welche Lösungen wirtschaftlich und partizipativ einsetzbar sind.

Das KI-Mobil ist durch die Förderung des BMIMI weiterhin österreichweit kostenfrei buchbar – sowohl für halbtägige Weiterbildungsformate inklusive Workshops direkt im Unternehmen als auch für den Einsatz bei Fachveranstaltungen, Messen oder öffentlichen Formaten. Zielgruppen sind Unternehmen des produzierenden Sektors, aber auch branchenübergreifende Organisationen.

Projektpartner unterstreichen den Mehrwert des Formats

“KI ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft, die – richtig eingesetzt – ein beachtliches Potenzial zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts hat. Bei Fraunhofer Austria verstehen wir uns als Partner in der digitalen Transformation und als Brückenbauer zwischen Forschung und Wirtschaft. Wir bringen Innovation und Knowhow in die Industrie. Dieses Prinzip leitet uns in allen unseren Projekten, aber ganz besonders im KI Mobil Austria. Ich freue mich sehr, dass das BMIMI diese wichtige Initiative zum Innovationstransfer in die Industrie unterstützt”, sagt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Sebastian Schlund, Geschäftsführer von Fraunhofer Austria.

“Das KI-Mobil Austria bietet der TU Wien die einzigartige Gelegenheit, ihre Expertise im Bereich künstliche Intelligenz direkt in die Praxis zu übertragen. Wir freuen uns besonders, für das herausfordernde Thema KI weiterhin eine mobile Informationslösung für Arbeitnehmer_innen und Arbeitgeber_innen und auch für die klein- und mittelständischen Betriebe anbieten zu können. Mit dem KI-Mobil setzen wir unseren Leitspruch ‚Technik für Menschen‘ in die Tat um und bringen zukunftsweisende Technologien in den Dienst der Gesellschaft”, betont Univ.Prof. Dr. Peter Ertl, Vizerektor, TU Wien.

“Ein starker Industriestandort braucht technologische Spitzenleistungen. Und er braucht die Fähigkeit, Innovation in den Alltag der Betriebe zu bringen. Genau das gelingt mit dem KI-Mobil: Es übersetzt die Thematik der Künstlichen Intelligenz in die betriebliche Realität – praxisnah, verständlich und für Unternehmen jeder Größe zugänglich, vom Lehrling bis zur Geschäftsführung. Gerade für kleine und mittlere Industriebetriebe ist die ein wichtiger Hebel, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, Wertschöpfung im Land zu sichern und den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten”, so KommR Mag. Christian Knill, Obmann des FMTI.

Minister Hanke bei offener Fahrertür am Steuer des KI-Mobils, PRO-GE Vorsitzender Reinhold Binder steht davor.
Bundesminister Peter Hanke und PRO-GE Vorsitzender Reinhold Binder

“In der Produktion ist Künstliche Intelligenz mit einer Vielzahl an Anwendungsbereichen auf dem Vormarsch: Selbstfahrende Stapler, Cobots oder Programme, die jede Schraube in einem Produkt registrieren und am Ende sogar das Drehmoment bei der Montage protokollieren. KI-basierte Assistenzsysteme können zudem die Arbeit für Menschen sicherer oder weniger belastend machen. Wichtig ist, dass es im Unternehmen Transparenz darüber gibt, welche Daten eine KI -Anwendung sammelt und verarbeitet und zu welchen anderen Systemen es eine Vernetzung gibt. Das Projekt KI-Mobil soll Unternehmen daher stärker sensibilisieren, dass die digitale Transformation nur mit den Menschen funktioniert. Denn immer noch wird oftmals zu spät erkannt, dass die frühzeitige Einbindung des Betriebsrats und der Beschäftigten entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI-Anwendungen ist”, sagt Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der PRO-GE.