PRO-GE Kärnten lud zum Neujahrstreffen
Goach: „Arbeitsmarkt stärken, statt ArbeitnehmerInnen zu schwächen!“
Zum traditionellen Neujahrstreffen lud die Produktionsgewerkschaft Kärnten am 30. Jänner in die Arbeiterkammer nach Klagenfurt. Präsentiert wurde nicht nur die erfolgreiche Bilanz über das vergangene Jahr. Auch wurden klare Forderungen an Politik und Wirtschaft gestellt.
Arbeitnehmerfeindliche Tendenzen
Vor rund 90 Betriebsrät:innen aus der Metall-, Chemie-, Lebensmittel- und Textilbranche warnte PRO-GE Landesvorsitzender Günther Goach vor aktuellen arbeitnehmerfeindlichen Tendenzen in Politik und Wirtschaft: „Vor allem auf Bundesebene wird massiv versucht, die Arbeitnehmer:innen-Vertretung zu schwächen. Man will uns das Handwerk legen, damit sie mit den Menschen im Land tun können, was sie wollen.“ Goach nannte Pensionen, Selbstbehalte oder Krankenstände als nur einige von vielen möglichen Beispielen. „Diesen Bestrebungen werden wir ganz entschieden entgegentreten“, so der PRO-GE Landesvorsitzende.
Kärntner Arbeitsmarkt trotz Konjunkturschwäche robust
Positiv äußerte sich Goach zum Kärntner Arbeitsmarkt. „Kärnten ist ein hochentwickelter Industriestandort und von der schwachen internationalen Nachfrage natürlich betroffen. Trotzdem verzeichnen wir in Kärnten nur einen leichten Beschäftigungsrückgang. Im Bundesländervergleich weisen wir den geringsten Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit auf.“
Österreich wird kein Billiglohnland
Die Arbeitswelt ist derzeit einem enormen Wandel unterworfen, gleichzeitig macht die schwache Nachfrage den Produktionsbetrieben zu schaffen. „Wir müssen die Kaufkraft weiter stärken. Nulllohnrunden wird es mit uns daher nicht geben. Österreich war nie ein Billiglohnland und wird auch keines werden, denn das würde die Wirtschaft weiter schwächen und Arbeitsplätze gefährden“, betonte auch PRO-GE Bundesvorsitzender Reinhold Binder. Viel mehr bedarf es einer Absicherung des Wirtschaftsstandortes und daher einer umfassenden Strategie zur Deckung des Bedarfs an entsprechend qualifizierten Arbeitskräften. „Der von Wirtschaftskapitänen ausgerufene Totgesang auf den Industriestandort Österreich ist nichts als reine Zeitverschwendung“, so Binder.
Leistungsbilanz
Rund 25.524 Euro hat die PRO-GE Kärnten im vergangenen Jahr durch Interventionen, Gerichtsverhandlungen und Sozialpläne für ihre Mitglieder erkämpft. 11.455 Euro zahlte die Kärntner Produktionsgewerkschaft ihren Mitgliedern an Arbeitslosenunterstützung aus. Insgesamt 41.400 Euro betrug 2024 die gewerkschaftliche Soforthilfe für Leiharbeiter:innen in Kärnten. „Die Beratung und Vertretung unserer Mitglieder wird bei uns sehr ernst genommen. Service und Leistung stehen in der PRO-GE an oberster Stelle“, hielt PRO-GE Landesgeschäftsführer Gernot Kleißner fest.
Im Jahr 2024 wurden von der PRO-GE Kärnten insgesamt 117 Veranstaltungen in Betrieben abgehalten und 17 Betriebsratswahlen vorbereitet, organisiert und durchgeführt. Österreichweit schließt die Gewerkschaft PRO-GE ca. 140 Kollektiv- und Lohnverträge für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ab.