Welttag gegen Kinderarbeit: Bildung statt Ausbeutung
PRO-GE-Vorsitzender Reinhold Binder: Bürokratieabbau ja – aber nicht auf dem Rücken von Kindern!
Anlässlich des heutigen Welttags gegen Kinderarbeit warnt Reinhold Binder, Vorsitzender der Produktionsgewerkschaft PRO-GE, eindringlich vor einem Rückschritt im internationalen Kampf gegen Kinderarbeit: „Weltweit schuften 138 Millionen Kinder – viele von ihnen unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Wer das hinnimmt, toleriert die Zerstörung von Kindheit und Zukunft.“
Kinderarbeit steckt oft in alltäglichen Produkten
Besonders besorgniserregend: „Schädliche Kinderarbeit ist oft nicht auf den ersten Blick erkennbar“, erklärt Binder. „Gerade im Dienstleistungsbereich blüht sie im Verborgenen – etwa bei minderjährigen Haushaltshilfen, die kaum oder gar nicht entlohnt werden. Und in vielen globalen Lieferketten, von Kakao bis Textilien, basiert unser Konsum auf der Ausbeutung von Kindern.“
EU-Omnibus-Verordnung darf kein Freibrief für Deregulierung werden
Binder nimmt in diesem Zusammenhang auch die aktuelle EU-Omnibus-Verordnung ins Visier, mit der zahlreiche Vorschriften vermeintlich vereinfacht, in Wirklichkeit aber verwässert oder gestrichen werden sollen: „Natürlich sagen wir 'Ja' zum Abbau unnötiger Bürokratie. Aber wir sagen ein klares 'Nein', wenn das als Vorwand genutzt wird, um die Rechte von Beschäftigten und menschenrechtliche Standards aufzuweichen. Auf gar keinen Fall darf das auf dem Rücken von Kindern passieren!“
Lieferkettengesetz retten
Besonders kritisch sieht Binder die Angriffe auf das geplante EU-Lieferkettengesetz: „Dieses Gesetz ist ein erster Schritt, um Unternehmen für die Bedingungen entlang ihrer Lieferketten in die Pflicht zu nehmen. Sein Scheitern würde bedeuten: Schuften statt Schulbildung. Armut statt Zukunft. Das darf Europa nicht zulassen.“
Bildung statt Ausbeutung
Abschließend stellt Binder klar: „Wer Kinderarbeit bekämpfen will, muss Bildung ermöglichen und globale Verantwortung übernehmen. Es darf nicht sein, dass die Gier einiger weniger mehr zählt, als die Rechte von Millionen Kindern weltweit.“