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Pensionen

PRO-GE Frauen fordern bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Equal Pension Day 2023 am 4. August

Der Equal Pension Day ist der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen. 2023 fällt dieser Tag österreichweit auf den 4. August. Frauen bekommen damit durchschnittlich um 40,55 Prozent weniger Pension als Männer. In absoluten Zahlen beträgt die Pension von Männern im Monat durchschnittlich 2.162 Euro brutto, jene von Frauen dagegen nur 1.285 Euro brutto. Altersarmut ist daher sehr oft weiblich.

Erwerbsunterbrechungen und Teilzeit

Die Gründe für die Ungleichheiten bei den Pensionen sind vor allem Erwerbsunterbrechungen und Teilzeit, da Frauen immer noch einen Großteil der unbezahlten Arbeit, darunter Kinderbetreuung oder die Pflege naher Angehöriger, übernehmen. Der sich daraus ergebende Einkommensnachteil beträgt 16,6 Prozent.

Die Frauenorganisation der PRO-GE fordert daher von der Bundesregierung mehr Einsatz für die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dazu gehören etwa flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen mit ausreichenden Öffnungszeiten. "Trotz aller Lippenbekenntnisse hat sich in Österreich die Situation der Kinderbetreuung nur marginal verbessert. Vor allem im ländlichen Raum gibt es massiven Aufholbedarf", sagt Bundesfrauenvorsitzende Elfriede Schober. Für viele Arbeiterinnen sei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders schwierig, da untypische Arbeitszeiten (Schichtarbeit) besondere Herausforderungen mit sich bringen.

Die PRO-GE Frauen fordern u. a.:

  • Einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr.
  • Die bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten und die Anrechnung der Zeiten für die Pflege naher Angehöriger für die Pensionsbemessung.
  • In allen Branchen einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von mindestens 2.000 Euro

Kein verpflichtendes Pensionssplitting

"Altersarmut ist weiblich. Und das ist eine Schande. Hier muss die Politik handeln", betont Schober. Ein automatisches Pensionssplitting – also eine verpflichtende Aufteilung der Pensionsansprüche zwischen Elternteilen - ist aber aus Sicht der PRO-GE keine zielführende Maßnahme zur Bekämpfung der Altersarmut von Frauen. Dies führe nicht zu Verbesserungen, denn die Erwerbsbiografien von Frauen wären weiterhin brüchig und die Abhängigkeit vom Partner würde damit vergrößert.