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Harte Arbeit verdient angemessene Entlohnung

Betriebsrät:innen der Fleischwirtschaft mobilisieren gegen Null-Lohnrunde

Nach den Betriebsversammlungen in der Woche zuvor, lud die PRO-GE am 30. Oktober Pressevertreter:innen zu einem Würstelstand am Salzburger Mirabellplatz, um auch die Öffentlichkeit über den Stillstand bei den KV-Verhandlungen der österreichischen Fleischwirtschaft zu informieren. Trotz vier Verhandlungsrunden liegt bislang kein wertschätzendes und tragfähiges Angebot der Arbeitgeberseite für die rund 18.000 Arbeiter:innen und Lehrlinge der Branche vor. Im Gegenteil: Die Arbeitgebervertreter beharren weiterhin auf eine Null-Lohnrunde.

PRO-GE fordert faires Angebot

Aus Sicht der PRO-GE steht hingegen fest, dass gerade eine Branche im Wandel faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen braucht, um Fachkräfte zu halten und den Standort zu sichern. „Eine Null-Lohnrunde würde bestehende Probleme weiter verschärfen“, sagt PRO-GE Branchensekretär Erwin Kinslechner. Die deprimierende Erzählung der Arbeitgeberseite helfe der Fleischwirtschaft keinen Millimeter weiter. „Wir werden nicht zulassen, dass den Beschäftigten die Rechnung für die verfehlte Politik der letzten Jahre aufgebürdet wird“, stellt Kinslechner klar.

Arbeiter:innen haben sich mehr Wertschätzung verdient

Die Arbeitsbedingungen in der Fleischverarbeitung sind äußerst fordernd: Extreme Temperaturen sowohl in den Kälte- als auch den Wärmebereiche, hohe Lärmbelastung und körperlich schwere Arbeit. Dazu kommen strenge Hygienevorschriften, die Rotation erschweren und monotone Tätigkeiten fördern. „Angesichts dieser Realität ist die Ablehnung eines fairen Angebots schäbig und widerspricht dem Geist der Sozialpartnerschaft", kritiseren Gottfried Winkler  und Herbert Lugstein, die Betriebsratsvorsitzenden der Salzburger Firmen Ablinger in Oberndorf und Alpenrind in Bergheim. "Ein wertschätzender Lohnabschluss, der zumindest die Inflation ausgleicht, ist das Mindeste, was unsere Kolleg:innen verdienen“, fordern die beiden Betriebsräte.

Rückhalt von den Beschäftigten

Mit der Unterstützung aus den Betriebsversammlungen geht die PRO-GE in die fünfte Verhandlungsrunde am 6. November 2025. Ziel ist ein deutlich verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite, das die Leistungen der Beschäftigten respektiert, die Kaufkraft fördert und Zukunftsperspektiven für die österreichische Fleischwirtschaft schafft.