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Die Frühjahrslohnrunde 2025 im Überblick

EEI: Abschluss in 5. Runde - KV-Löhne steigen um 3 Prozent

Es war die längste Kollektivvertragsverhandlung in der heurigen industriellen Frühjahrslohnrunde. Ganze elf Wochen dauerten die Lohn- und Gehaltsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI). Am Freitag, 6. Juni, konnte ein Abschluss erzielt werden. Die Mindestlöhne sowie die Lehrlingseinkommen steigen um 3 Prozent. Die Ist-Löhne werden rückwirkend mit 1. Mai um 2,75 Prozent, maximal aber um 115 Euro angehoben. Die kollektivvertraglichen Zulagen, Aufwandsentschädigungen werden ebenso um 3 Prozent erhöht. „Diese nachhaltigen Lohnerhöhungen sind ein gemeinsamer Erfolg der Betriebsrät:innen und Beschäftigten. Der erfolgreiche Abschluss war erst nach Betriebsversammlungen und Streikdrohung möglich. Wir haben uns solidarisch von null bzw. 1,5 Prozent nach oben gekämpft“, so PRO-GE Vorsitzender Reinhold Binder. Die Details zum Abschluss findest du hier.

Glasindustrie und Glashüttenindustrie 2025: Kollektivvertragsabschluss erreicht!

In der Frühjahrslohnrunde 2025 gibt es einen neuen Kollektivvertragsabschluss. Die Löhne und Gehälter für die rund 5.500 Beschäftigten in der österreichischen Glasindustrie und Glashüttenindustrie steigen, ebenso erhöhen sich die Lehrlingseinkommen, Zulagen und Aufwandsentschädigungen. 

Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und Mindestgehälter werden um 2,65 Prozent erhöht. Die Ist-Löhne und Ist-Gehälter werden um 2,2 Prozent, maximal 100 Euro, erhöht. Zudem konnten Steigerungen bei den Lehrlingseinkommen, den Zulagen, als auch bei den Reisekosten und Aufwandsentschädigungen erzielt werden. Den gesamten Abschluss gibt es hier nachzulesen.

ÖGB erteilt Streikfreigabe für Elektro- und Elektronikindustrie

Seit 1. Mai sollte der neue Kollektivvertrag für die Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie gelten. Das Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen liegt nach vier Runden aber bei nur 0 Prozent bis 1,5 Prozent. Der ÖGB hat daher vor der fünften Verhandlungsrunde am 6. Juni die Streikfreigabe erteilt. „Sollte am Freitag kein Abschluss mit fairen Lohnerhöhungen möglich sein, wird es zu Arbeitskampfmaßnahmen kommen“, betont PRO-GE Chefverhandler Reinhold Binder. 

KV-Start Glashüttenindustrie

Am 20. Mai wurden die Verhandlungen für die rund 5.500 Beschäftigten der heimischen Glashüttenindustrie aufgenommen. Die PRO-GE fordert unter anderem eine reale Erhöhung der Löhne unter besonderer Berücksichtigung der niederen Einkommensgruppen. Zudem soll es für alle Jubiläumsgelder eine Umwandlungsmöglichkeit in Freizeit geben sowie eine Zulage für jedes Kind, für das die Familienbeihilfe gewährt wird. Der nächste Verhandlungstermin wurde für den 4. Juni vereinbart.

KV-Abschluss Papierindustrie

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für Beschäftigten der Papier- und Pappenindustrie wurde am 19. Mai in vierter Runde eine Einigung erzielt. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne in der Papierindustrie werden rückwirkend mit 1. Mai um 2,65 Prozent erhöht, in der Pappenindustrie um 2,45 Prozent. Die Ist-Löhne steigen um 2,65 Prozent bis maximal 110 Euro. Bei schwachem oder negativem Betriebsergebnis kann die Ist-Lohnerhöhung auch geringer ausfallen.

Vor dem Start der vierten Verhandlungsrunde versammelten sich am 19. Mai rund 200 Teilnehmer:innen zu einer Protestkundgebung vor dem Sitz des Arbeitgeberverbandes Austropapier. Nach drei Verhandlungen liegt das Angebot der Arbeitgeberseite für Lohnerhöhungen noch immer unter der Inflationsrate.

EEI: Neuer Termin am 6. Juni 2025

In den Kollektivvertragsverhandlungen der Elektro- und Elektronikindustrie gibt es einen neuen Verhandlungstermin: Die 5. Runde findet am Freitag, 6. Juni statt. "Auch wenn dieser Termin ein positives Signal für Gesprächsbereitschaft ist, bestehen wir weiterhin auf echte Verhandlungen, mit einem substanziell verbesserten, wertschätzenden Angebot! Unsere Forderungen haben sich nicht verändert", schreibt die Gewerkschaft PRO-GE dazu.

Von 12. bis 14. Mai wurden die Belegschaften in den Betrieben über die bisherigen Verhandlungen informiert, dabei wurde auch über die weitere Vorgangsweise beraten.

EEI: Kein Abschluss in vierter Runde, Betriebsversammlungen ab Montag

Die vierte Kollektivvertragsrunde für die Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wurde am 9.Mai ohne Ergebnis abgebrochen. „Das neue Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist eine respektlose Provokation", kritisiert PRO-GE Chefverhandler Reinhold Binder. Konkret bieten die Arbeitgeber Lohnerhöhungen von 1,5 Prozent und für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten von 0 Prozent an. Wie bei der Betriebsrät:innenkonferenz am Mittwoch beschlossen, werden jetzt von 12. bis 14. Mai die Belegschaften in den Betrieben informiert und die weitere Vorgangsweise bis hin zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen beraten. Ein nächster Verhandlungstermin konnte bisher nicht vereinbart werden.

Dritte Runde Papierindustrie: Gewerkschaften fordern echte Wertschätzung statt Mogelpackung!

Auch in der dritten Verhandlung für die Beschäftigten der Papierindustrie am 8. Mai konnte keine Einigung erzielt werden. Zwar rückten die Arbeitgeber nach dem deutlichen Signal durch die Betriebsversammlungen von ihrer ursprünglichen Forderung nach einer Nullrunde ab – ihr aktuelles Angebot liegt dennoch klar unter der Inflationsrate von 2,65 Prozent. Grund dafür ist eine vorgeschlagene Deckelung, die zur Folge hätte, dass der Großteil der Beschäftigten real an Kaufkraft verliert – trotz positiver Entwicklung von Umsatz und Produktionsmenge in der Branche. Das lehnen PRO-GE und GPA ab: „Wer Gewinne schreibt, darf Beschäftigten keine Verluste zumuten!“ Die nächste Verhandlungsrunde findet am Montag, den 19. Mai statt. Vorsorglich wurde beim ÖGB die Streikfreigabe beantragt.

Nach dem Scheitern von mittlerweile drei Verhandlungsrunden kamen rund 500 Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) am 7. Mai zu einer österreichweiten Konferenz nach Schwechat. In einer einstimmig beschlossenen Resolution bekräftigten sie ihre Forderung nach einem Teuerungsausgleich. Mit den zuletzt angebotenen 0,5 bis ein Prozent würden die Arbeitgeber "null Prozent Respekt" vor der Arbeit der Beschäftigten zeigen, kritisieren die Betriebsrät:innen. Als nächsten Schritt wurden Betriebsversammlungen für 12. bis 14. Mai beschlossen. Schon davor, am Freitag den 9. Mai, findet die vierte Verhandlungsrunde statt. "Es liegt an den Arbeitgebern, ob in den Betriebsversammlungen über einen Abschluss berichtet werden kann, oder ob mit den Beschäftigten über weitere Kampfmaßnahmen beraten wird", sagt PRO-GE Chefverhandler Reinhold Binder.

EEI: PRO-GE erzürnt über Arbeitgeberangebot

Die dritte KV-Verhandlung für die Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wurde am 30. April ohne Ergebnis unterbrochen.  Das Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen liegt lediglich bei einem Prozent. „Das Angebot ist eine respektlose Herabwürdigung der harten Arbeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die Zeichen stehen damit auf Konflikt und gewerkschaftliche Maßnahmen sind ab jetzt nicht mehr ausgeschlossen“, sagt PRO-GE Chefverhandler Reinhold Binder. Die Betriebsrätinnen und Betriebsräte werden am 7. Mai bei einer österreichweiten Konferenz die weitere Vorgansweise beschließen.

Papier- und Pappenindustrie: 150 Betriebsrät:innen fordern auf Konferenz ernsthaftes Angebot von Arbeitgebern

"Null Bock auf Null Prozent", las man auf Plakaten bei der österreichweiten Betriebsrät:innen Konferenz der Papier- und Pappenindustrie am 28. April 2025. Die Betriebsrät:innen forderten in einer Resolution einstimmig die Arbeitgeber dazu auf, ein respektvolles Angebot vorzulegen. Die nächste und damit dritte Verhandlungsrunde findet am 8. Mai 2025 statt. Um die Beschäftigten in den Betrieben zu informieren, werden von 5. bis 7. Mai Betriebsversammlungen abgehalten.

Chemische Industrie: Erster Abschluss der Frühjahrslohnrunde 2025

Bei der dritten Runde der KV-Verhandlungen für die Beschäftigten der Chemischen Industrie konnte am 23. April nach 13-stündiger Verhandlung eine Einigung erzielt werden. Die Löhne werden mit 1. Mai um 2,65 Prozent, mindestens aber um 80 Euro und höchstens um 113 Euro erhöht. Die Lehrlingseinkommen steigen um 2,65 Prozent. "Die Verhandlungen gestalteten sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgesprochen schwierig. Trotzdem ist uns gelungen, nachhaltige Lohnerhöhungen für die Beschäftigten in der Chemischen Industrie zu erreichen, anstatt der von den Arbeitgebern forcierten Einmalzahlungen", bilanziert PRO-GE Chefverhandler Johann Schernberger. "Mit der Mindesterhöhung von 80 Euro konnten wir zudem geringe Einkommen besonders stärken und damit eine unserer wesentlichen Forderungen umsetzen.“

Papierindustrie: Auch zweite Runde ohne Ergebnis

Auch bei der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Papier- und Pappenindustrie am 15. April konnte keine Einigung erzielt werden. Die Arbeitgeberseite sieht sich außerstande, einer Erhöhung der KV- und IST-Löhne zuzustimmen. Die PRO-GE fordert weiterhin eine Erhöhung der Löhne über der Inflationsrate. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 8. Mai angesetzt.

Papierindustrie: Erste Verhandlung ohne Einigung

Nach der Übergabe des Forderungsprogrammes und dem Wirtschaftsgespräch am 19. März wurden die KV-Verhandlungen für die Beschäftigten der Papier- und Pappenindustrie am 10. April mit der ersten Verhandlungsrunde fortgesetzt. Von Arbeitgeberseite wurde kein Angebot für Lohnerhöhungen unterbreitet, die Verhandlungen wurden entsprechend ohne Ergebnis unterbrochen.

Betriebsrät:innenkonferenz Chemische Industrie

Bereits einen Tag nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde trafen sich am 10. April mehr als 300 Betriebsrät:innen der Branche zu einer Konferenz in Hörsching (Oberösterreich). "Sämtliche Krisen konnten durch den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen gut bewältigt werden. Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass diese Leistungen und Engagement angemessen vergütet und wertgeschätzt wird", kündigen die Teilnehmer:innen in einer einstimmig beschlossenen Resolution an. Sollte auch die nächste Runde ohne Abschluss bleiben, werden am 24. und 25. April Betriebsversammlungen stattfinden.

Zweite Runden Chemische Industrie und EEI enden ergebnislos

Am 9. April fanden die jeweils zweiten Runden der KV-Verhandlungen für die Beschäftigten der Chemischen Industrie und der Elektro- & Elektronikindustrie (EEI) statt. Beide Verhandlungen wurden ohne Ergebnis unterbrochen, nachdem von Arbeitgeberseite kein Angebot für Lohnerhöhungen vorgelegt wurde. In der Chemischen Industrie haben PRO-GE und GPA für den 10. April eine österreichweite Betriebsrät:innen-Konferenz einberufen. Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den 23. April (Chemische Industrie) bzw. 30. April (EEI) angesetzt.

Erste Verhandlungsrunde Chemischen Industrie

Am 26. März ist mit der Chemischen Industrie die dritte Branche in die Frühjahrslohnrunde gestartet. PRO-GE und GPA fordern für die rund 50.000 Beschäftigten eine Erhöhung der KV- und IST-Löhne über der durchschnittlichen Inflationsrate und die Möglichkeit, Geld in Freizeit umzuwandeln (Freizeitoption). Im Rahmenrecht soll unter anderem die Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche erleichtert werden und Lehrlinge sollen in Gratis-Klimaticket bekommen.

KV-Verhandlungen Elektro-/Elektronikindustrie gestartet

Am 21. März haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten in der österreichischen Elektro- & Elektronikindustrie mit der Übergabe des Forderungsprogrammes und der ersten Verhandlungsrunde eröffnet. Neben spürbaren Erhöhungen der Löhne, Gehälter und Lehrlingseinkommen fordern die Gewerkschaften mehr Geld für Schichtarbeit, leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche und die Fortführung der Freizeitoption.

Papierindustrie macht den Anfang

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 8.000 Beschäftigten der Papier- und Pappenindustrie haben am 19.März mit der Übergabe des Forderungsprogrammes und dem Wirtschaftsgespräch begonnen. Neben der Lohnerhöhungen fordert die PRO-GE unter anderem den 24.12. und den letzten Arbeitstag des Jahres unter Fortzahlung des Entgeltes arbeitsfrei zu stellen und Verbesserungen bei der Anrechnung von Vordienstzeiten für die 6. Urlaubswoche.

Frühjahrslohnrunde 2025 beginnt am 19. März

Das Frühjahr steht vor der Tür und damit Kollektivvertragsverhandlungen in einigen der größten Industriebranchen des Landes. Am 19. März beginnt mit der ersten Verhandlung für die Beschäftigten der Papier- und Pappeerzeugenden Industrie die Frühjahrslohnrunde 2025. Nur zwei Tage später starten die Kollektivvertragsverhandlungen für rund 60.000 Beschäftigte der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI). In der darauffolgenden Woche fällt dann am 26. März der Startschuss für die Verhandlungen in der chemischen Industrie und damit für weitere rund 50.000 Beschäftigte. Mit den Verhandlungen der Glasindustrie Ende Mai kämpfen PRO-GE und GPA in diesem Frühjahr um Lohnerhöhungen für gut 130.000 Arbeitnehmer:innen.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben auch für die Frühjahrslohnrunde herausfordernd. Die Teuerung weist zwar nicht mehr die horrenden Werte der letzten Jahre auf, mit 2,8 Prozent im Durchschnitt der Monate März 24 bis Februar 25 aber noch immer relativ hoch liegt – und aktuell sogar wieder steigt. „Wir stehen vor schwierigen Lohnrunden, aber das ist nicht neu für uns. Wir haben schon oft bewiesen, dass wir gemeinsam mit den Betriebsrät:innen und Beschäftigten solche Herausforderungen meistern können und werden das auch wieder schaffen“, zeigt sich PRO-GE Bundesvorsitzender Reinhold Binder zuversichtlich.

Textilindustrie: 2.000 € Mindestlohn erreicht

Bereits mit dem Abschluss aus dem letzten Jahr festgelegt wurden die Lohnerhöhungen für die Beschäftigten der Textilindustrie. Mit 1. April steigen sowohl KV-Löhne als auch Ist-Löhne um die durchschnittliche Inflationsrate der Monate März 2024 bis Februar 2025 zuzüglich 0,3 Prozentpunkte. Der Mindestlohn wird auf 2.000 Euro angehoben.

Termine Frühjahrslohnrunde 2025

Papierindustrie
19. März
10. April
15. April

Chemische Industrie
26. März
9. April
23. April

Elektro- & Elektronikindustrie
21. März
9. April
30. April

Glashüttenindustrie
20. Mai
4. Juni